Voi: E-Bikes folgen auf E-Scooter

Der schwedische Sharinganbieter Voi hat 800 neue E-Bikes in Zürich aufgestellt. Die Velos sollen die E-Scooter ergänzen und eine neue Kundengruppe ansprechen.

Fabian Baumann, Redaktor (fabian.baumann@velojournal.ch)
News, 22.05.2025

Voi setzt seit wenigen Wochen auch auf Elektrovelos. Waren bislang mehrere Hundert rosafarbene E-Trottis des schwedischen Sharinganbieters auf den Strassen Zürichs anzutreffen, ergänzen nun 800 E-Bikes das Stadtbild.

«Explorer 4»

Laut dem Unternehmen stellen die «Explorer 4» genannten Elektrovelos mit ihrer robusten Bauweise, hoher Reichweite und einem benutzerfreundlichen Design eine Ergänzung zum bestehenden E-Scooter-Angebot dar.

«Mit dem Elektrovelo machen wir geteilte Mikromobilität für noch mehr Menschen zugänglich», sagt die Schweizchefin von Voi, Katharina Schlittler. Tatsächlich richtet sich ihr Unternehmen mit den E-Bikes an eine Personengruppe, die längere Strecken zurücklegen will oder die E-Scootern gegenüber kritisch eingestellt ist.

Robustes aber schweres E-Bike

Das Sharingbike von Voi verfügt über einen Frontantrieb, der bis 25 km/h Tretunterstützung bietet und maximal 400 W leistet. Auf einer Testfahrt zeigt sich der Antrieb als recht kräftig, Pedalinput wird direkt in Vortrieb umgesetzt. Es gibt weder eine Gangschaltung noch wählbare Unterstützungsstufen des Antriebs. Der Motor passt die Stufen automatisch an. Mit 43 kg ist das Voi-Elektrovelo kein Leichtgewicht, was sich während des Fahrens aber nicht bemerkbar macht. Allerdings dürften die Bremsen etwas kräftiger zupacken, damit das schwere Gefährt rasch zum Stillstand kommt.

Das hohe Fahrzeuggewicht ist der robusten Konstruktion geschuldet. Von Rahmen und Gabel über die 26-Zoll-Räder mit Vollgummibereifung bis zum Frontkorb; alles wirkt massiv. Für Voi sind die Zeiten der kurzlebigen Sharingfahrzeuge vorbei. Das E-Bike sei auf eine Einsatzdauer von mehreren Jahren intensiver Nutzung ausgelegt, erläutert Tim Schäfer, Kommunikationsbeauftragter für den deutschsprachigen Raum im Gespräch mit Velojournal.

Elektrovelos auch in Winterthur

Als interessantes Detail darf dabei auch der mit 1033 Wh üppig dimensionierte Akku gelten. Der Sharinganbieter setzt bei seinem E-Bike auf denselben Stromspeicher wie bei den E-Scootern der Flotte. Das ermöglicht ein einfaches Austauschen der Batterien und sorgt für ein effizientes Management der Sharingfahrzeuge.

Neben Zürich sind die Sharing-E-Bikes auch in Winterthur im Einsatz. Die zwei Städte gehörten europaweit zu den ersten, in denen die Elektrovelos verfügbar seien, heisst es bei Voi. Auf die Frage, warum die Bikes gerade hier aufgestellt worden seien, antwortet Tim Schäfer: «Wir fangen da an, wo wir die vielversprechendsten Märkte sehen – also dort, wo der Bedarf weiterhin steigt und es auch logistisch sinnvoll ist. Langfristig möchten wir der bevorzugte Anbieter für geteilte Mikromobilität in der Schweiz werden – und wir sind auf einem sehr guten Weg dorthin».

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