Stromer fahren für 25 Rappen

Ein E-Bike auszuleihen war noch nie so bequem. Zumindest nicht in der Stadt Zürich. Alles, was es dazu braucht, ist ein Smartphone und die App von Smide. Dabei handelt es sich um das Pilotprojekt einer Versicherungsgesellschaft. Mit an Bord ist auch die Marke Stromer.

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Gesellschaft, 21.10.2016

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Unabhängig von einem fixen Standort wurden seit dem 12. Oktober 200 Stromer «ST2» Elektrovelos auf dem Stadtgebiet verteilt. Die E-Bikes des Schweizer Herstellers eigenen sich deshalb, weil sie von Haus aus über eine Smartphone-Konnektivität verfügen. Über die Smide-App lassen sich die Zweiräder suchen, reservieren und für eine Fahrt entsperren.  Das funktioniert erstaunlich einfach, wie ein kurzer Cyclinfo-Test zeigt. Über die Smartphone-App registriere ich mich als Smide-Nutzer und bestätige die Nutzungsbedingungen. Für das Fahren mit den Stromer E-Bikes ist das Tragen eines Helms obligatorisch. Ausserdem muss ich bestätigen im Besitz eines Mofa-, Töff- oder Autoführerscheins zu sein. Das ist notwendig, weil die Stromer theoretisch bis 45 km/h unterstützen und auch so zugelassen sind. Theoretisch deshalb, weil die Höchstgeschwindigkeit für das Pilotprojekt auf 25 km/h begrenzt wurde. Der Ausleihradius ist zudem auf das Stadtgebiet beschränkt. Es ist zwar möglich, aus der Stadt hinaus zu fahren. Die Buchung lässt sich aber nur innerhalb der Stadt beenden. 


Smide hat 200 Stromer «ST2» in Zürich verteilt. Die E-Bikes
sind in zwei Rahmengrössen zum Ausleihen verfügbar.  Die App zeigt an, wo sich das nächste Elektrovelo in meiner Nähe befindet. Ein Klick auf «Bike Buchen» genügt. Schon ist das Zweirad während 15 Minuten reserviert. Aber Vorsicht: Das Ausleihen wird pro Minute verrechnet. Der Minutentarif beträgt 25 Rappen. Die Uhr tickt, sobald der Stromer gebucht ist. Darum empfiehlt es sich, das E-Bike erst so spät wie möglich - im Idealfall dann, wenn man direkt davor steht - zu buchen. Entsperrt wird das Elektrovelo ebenfalls via App. Wenige Sekunden später kann die Fahrt beginnen. Ein eigener Helm ist nicht nötig. Jedes der Smide-E-Bikes ist mit einem Kopfschutz ausgestattet. Am Ziel angekommen, wird erneut das Smartphone gezückt. Zwei Klicks in der App; das Ausleihen ist beendet. Das «Freefloating»-System macht es möglich, das E-Bike überall auf Stadtgebiet abzustellen. Dank 20 Minuten Startguthaben, die es fürs Anmelden in der App gibt, war der Spass erst noch kostenlos.


E-Bike suchen und buchen: alles via App.  Nicht umsonst war hingegen die Entwicklung von Smide. So steht mit der Mobiliar eine grosse Schweizer Versicherungsgesellschaft hinter dem Projekt. Bei der Entwicklung stand eine auf Digitalisierung und Datennutzung spezialisierte Firma zur Seite. Mit Smide wolle man neue Geschäftsfelder erproben, sagt Jana Lév, die bei der Mobiliar als Innovationsmanagerin tätig und für Smide verantwortlich ist. Die Versicherung habe bereits heute ein festes Standbein im Bereich der Mobilität. Mit dem Pilotprojekt wolle man neue Erkenntnisse gewinnen und herausfinden, ob sich beispielsweise ein E-Bike-Verleih ohne feste Standorte rentabel betreiben lasse. Die Fahrten werden darum anonym ausgewertet. Vor dem Zürcher Start von Smide hat die Versicherung bereits erste Erkenntnisse mit dem E-Bike-Verleih bei zwei Unternehmensprojekten gewonnen. Nun will man testen, wie das Projekt in der Stadt ankommt. «Wir sind bisher sehr zufrieden», sagt Lév gegenüber Cyclinfo. Trotz des Herbstwetters würden die Elektrovelos gut genutzt. Und das, obwohl man nicht speziell Werbung für Smide gemacht habe, wie Jana Lév anfügt. Und auch vor Langfingern blieb das Projekt bislang weitgehend verschont. Natürlich muss die Stromer-Flotte von Smide auch unterhalten werden. Mitarbeiter von Züri Rollt kümmern sich um den Service und schauen darauf, dass keine Stromer mit leeren Akkus rumstehen. Das System informiert "Züri Rollt" direkt über E-Bikes, bei denen die Akkukapazität zu gering ist. Diese Zweiräder werden dann in der App auch solange nicht mehr als Verfügbar angezeigt, bis der Akku gegen einen Vollen ausgetauscht wurde. Das Pilotprojekt läuft gemäss Lév sicher noch bis Ende Oktober. Falls das Wetter mitspielt, wird die Verleihphase gegebenenfalls um einige Wochen verlängert.

www.smide.chwww.stromerbike.com
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