Strafzölle: Das Seilziehen geht weiter

Am Rande der Eurobike lud die Importeursvereinigung LEVA-EU zu einem Seminar. Bei dieser Gelegenheit informierte die Vereinigung über die Folgen der Importregistrierung und möglicher Strafzölle auf in China gefertigte E-Bikes und kündigte eine Klage gegen die EU-Kommission an.

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Branche, 17.07.2018

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Profitieren E-Bike-Produzenten aus der Volksrepublik China von staatlichen Subventionen, verkaufen sie darum ihre Produkte zu günstig und verzerren sie so den Markt zum Schaden von europäischen Produzenten? Die europäische Vereinigung der Fahrrad-Hersteller EBMA ist dieser Meinung und hat darum von der EU-Kommission die Einführung von Antidumping-Strafzöllen in der Höhe von 42 Prozent verlangt. Dies auch, um die noch junge Fertigung von E-Bikes in Ländern der EU vor der Billigkonkurrenz aus Fernost zu schützen. Am 3. Mai traf die EU-Kommission eine erste Vorentscheidung - und ordnete die Registrierung der Importe von E-Bikes aus China an. Diese Registrierung ist notwendig, um nachträglich Zölle auf bereits importierte E-Bikes erheben zu können. Entsprechend erfreut reagierte die Herstellervereinigung EBMA auf diese Entscheidung der EU-Kommission.

Annick Roetinck von LEVA-EU informierte am Rande der Eurobike über den Stand
der Dinge und die nächsten Schritte, die ihre Vereinigung zu ergreifen plant.
Gegen diese Entscheidung legt sich LEVA-EU als europäische Importeursvereinigung für leichte Elektrofahrzeuge ins Zeug: Diese Vereinigung fürchtet Zölle in der Höhe von 189 Prozent und als Folge davon den Bankrott vieler kleiner bis mittlerer Branchenakteure. Um die Folgen der Registrierung und der drohenden Zölle abschätzen zu können, hat LEVA-EU eine Umfrage ins Internet gestellt (LINK). Diese soll ihrer Position gegenüber der EU-Kommission Nachdruck verleihen. Zusätzlich lud LEVA-EU am Rande der Eurobike zu einem zweieinhalbstündigen Seminar. Hier informierte Annick Roetynck im Detail über den Stand des Verfahrens und die drohenden Konsequenzen. Bei dieser Gelegenheit kündigte LEVA-EU auch eine Klage auf Nichtigkeit der Vorregistrierung von E-Bike-Importen aus China an.

Der noch immer stark wachsende Markt für E-Bikes weckt Begehrlichkeiten -
auch und nicht zuletzt bei Rahmenproduzenten in Fernost.
Die drohenden Strafzölle auf in China gefertigte E-Bikes waren an der Eurobike als Thema omnipräsent: Während Hersteller wie Stromer und Pivot Mitglieder von LEVA-EU sind, sind viele andere Hersteller unter dem Dach der EBMA organisiert. Somit ist die Branche bereits geteilter Meinung. Und weil weder Taiwan noch Vietnam oder Kambodscha von den drohenden Strafzöllen betroffen sind, stehen dortige Hersteller bereits in den Startblöcken, um umgehend von einer Verschiebung der Fertigung profitieren zu können. Eine provisorische Entscheidung seitens der EU-Kommission wird bis zum 20. Juli erwartet - also noch diese Woche.
www.leva-eu.com
www.ebma-brussels.eu
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