Shimano feilt an «Steps»-Details

Als Vorgeschmack aufs Modelljahr 2022 präsentiert Shimano angepasste Varianten der «Steps»-Mittelmotoren für Lastenvelos sowie auf Robustheit und Langlebigkeit getrimmte Schaltungen für E-Bikes und E-Mountainbikes.

Laurens van Rooijen, Redaktor (lvr@cyclinfo.ch)
Produkte, 28.04.2021

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Die Elektrifizierung des Velomarkts schreitet nicht nur in der Schweiz rasch voran: In den flachen Niederlanden erreichten E-Bikes 2020 bereits einen Marktanteil von über 50 Prozent, und auch in anderen Länder ist der Trend hin zum E-Bike ungebremst. Als Hersteller kompletter Hilfsantriebe wie als zentraler Lieferant von Komponenten wie Schaltungen, Bremsen und Naben nimmt Shimano eine zentrale Stellung im Velomarkt ein. Daher ist es nur logisch, dass die fortschreitende Elektrifizierung sich auch bei den Neuheiten der Japaner für das Modelljahr 2022 bemerkbar macht. Und das nicht nur in Form von Hilfsantriebs-Systemen, sondern auch in Form von Komponenten, die besonders für die Verwendung an E-Bikes und E-Mountainbikes vorgesehen sind.

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Ob für den Transport von Paketen oder von Kindern, Einkäufen
und gar Haustieren: Lastenvelos sind wahre Lademeister.

«Steps CRG»: Mehr Kraft für Lastenvelos
Mehr noch als kommunale Kaufsubventionen haben die elektrischen Hilfsantriebe dem Lastenvelo zum Durchbruch verholfen - zumal in urbanen Regionen. In der Schweiz wurden 2020 nach Angaben von Velosuisse gut 2000 Lastenvelos verkauft - 30 Prozent mehr als im Vorjahr. Auf diesen Markt zielt Shimano mit zwei Varianten der «Steps»-Motoren, die gezielt für den Transport schwerer Lasten optimiert sind und den Zusatz «CRG» (wie Cargo) in der Typenbezeichnung erhalten. Bis auf das gelbe «Cargo»-Logo bleibt die Hardware identisch, was auch für die Akkus, die Displays und die Bedieneinheiten gilt.  Der Unterschied liegt in der Firmware, die für den Transport von Lasten mit bis zu 250 Kilogramm optimiert worden ist.

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Mit je einer «Steps CRG»-Variante auf Basis des kraftvollen, kompakten «EP800»-Motors und
des etwas schwächeren «E6100»-Motors deckt Shimano verschiedene Ansprüche ab.

Konkret stellen die beiden «Steps CRG»-Motoren das maximale Unterstützungsmoment schon bei deutlich weniger Input-Drehmoment zur Verfügung - was besonders das Anfahren mit voller Beladung erleichtern dürfte. Der «EP800-CRG» basiert auf dem neuen, kompakten «EP8»-Motor, ist auf eine höhere Leistung getrimmt und stellt ein Drehmoment von maximal 85 Nm bereit. Dagegen baut der «E6100-CRG» weniger kompakt und bietet mit 60 Nm eine leicht gedrosselte Leistung und eine sanftere Beschleunigung. Die Details der Unterstützung lassen sich per E-Tube-App and eigene Vorlieben anpassen. Die Kombination mit Di2-Getriebenaben bietet zudem weitere Vorteile wie den Startmodus oder eine optionale, vollautomatische Schaltfunktion.

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Mehr Langlebigkeit und geschmeidige Gangwechsel statt immer noch mehr Gänge
bei weniger Gewicht: Das zeichnet die «Linkglide»-Antriebskomponenten aus.

So geschmeidig wie langlebig: «Linkglide»
Mit der neusten Generation der «Hyperglide»-Schaltungen fürs Gelände mit zwölf Gängen führte Shimano den «Micro Spline»-Freilaufstandard ein. Zudem wurden die Kette und die Ritzel schmaler und der Schaltvorgang deutlich kerniger. Was sportliche Mountainbiker als willkommene Rückmeldung sehen, taugt Einsteigern und komfortorientierten Radlern eher weniger. Darum lanciert Shimano nun für 2022 mit «Linkglide» eine Alternative: Diese Schaltungen bieten etwas weniger Gänge und Bandbreite, dafür aber umso mehr Haltbarkeit und die Shimano-typischen, seidenweichen Gangwechsel. Laut Shimano halten die Kassetten im Labor drei Mal länger durch als vergleichbare Hyperglide-Kassetten.

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Auch bei den «Linkglide»-Schaltwerken hält ein Reibungsdämpfer die Kette in der
Spur, und die Schalthebel auf «Deore»-Niveau weisen eine Ganganzeige auf.

Diese «Linkglide»-Technologie bietet Shimano zunächst in einer XT-Variante mit elf Gängen und 11 bis 50 Zähnen sowie einer Deore-Variante mit zehn Gängen und 11 bis 43 Zähnen. Die robuster und dicker ausgeführte Basis der einzelnen Zähne sowie deren Form und Anfasungen sollen den Verschleiss deutlich reduzieren und für sanfte, ruckfreie Gangwechsel sorgen. Dazu kommen angepasste Schalthebel, Schaltwerke und Ketten, die alle mit dem «Linkglide»-Logo versehen sind. Wegen abweichender Übersetzungsverhältnisse lassen sich «Hyperglide»- und «Linkglide»-Komponenten übrigens nicht miteinander kombinieren. In den Handel gelangen sollen die neuen Teile ab Herbst 2021.

www.shimano.com
www.fuchs-movesa.ch

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