US-Importzölle: Trumps Handelsbarrieren treffen E-Bike-Hersteller

Neue US-Importzölle von bis zu 50 Prozent treffen auch E-Bike-Hersteller, die Stahl verarbeiten. Weil die Situation unklar ist, hat der deutsche E-Bike-Hersteller Riese & Müller vorerst alle US-Lieferungen gestoppt.

Laurens van Rooijen, Autor (lvr@cyclinfo.ch)
E-Bike, News, 10.09.2025

Mit Importzöllen will US-Präsident Trump den Welthandel umgestalten und das enorme Handelsdefizit der Vereinigten Staaten in ein Plus umwandeln. Güter aus der Schweiz wurden ausgerechnet am 1. August mit einem Importzoll von 39 Prozent belegt. 

Dagegen fährt die EU mit nur 15 Prozent besser. Aber diese Importzölle sind noch nicht alles, denn zusätzlich hat die US-Regierung auch Importzölle in der Höhe von 50 Prozent auf Stahl erhoben, wie er auch in Trainingsgeräten oder Elektrowerkzeugen verarbeitet ist – oder eben in E-Bikes. Nur wenn der verarbeitete Stahl in den USA geschmolzen und gegossen wurde, fallen diese happigen Zölle weg.

US-Stopp wegen Unsicherheit

«Wir werden einige Tage brauchen, um diese Situation und ihre Folgen für unser Geschäft sorgfältig zu analysieren, ehe wir zu einer Entscheidung über die nächsten Schritte gelangen», lässt nun Riese & Müller in einem E-Mail an US-Händler wissen, das der US-Branchenpublikation Bicycle Retailer & Industry News vorliegt. 

Zwar sind die Rahmen der Marke alle aus Aluminium gefertigt, aber ganz ohne Stahl kommen die E-Bikes nicht aus. Daher sind Lieferungen an US-Händler aktuell sistiert. Das Unternehmen bittet betroffene Händler um Geduld und darum, mit Bestellungen einige Tage zuzuwarten, ehe die nächsten Schritte fest stehen und kommuniziert werden können.

Branche

Riese & Müller: 5. Verantwortungsbericht

Branche

Erstes Opfer von Trumps Zoll-Poker

Branche

Velobranche trifft sich in Taipeh - und tritt am Ort