Quartalszahlen von mau bis Wow

Die Coronavirus-Pandemie trifft nicht alle Branchenakteure gleich hart. Das zeigen die Zahlen von Garmin, Thule und Mips zum ersten Quartal des laufenden Jahres, das zum Teil schon von Ladenschliessungen betroffen war.

Laurens van Rooijen, Redaktor (lvr@cyclinfo.ch)
Branche, 04.05.2020

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Auf die Ferien zum chinesischen Neujahr folgten im Februar ausserplanmässige Schliessungen von Fabriken in China, weil die Staatsführung das Alltagsleben weitgehend lahm legte. Ab März mussten die Ladenlokale in den wichtigsten Absatzmärkten wegen der Coronavirus-Pandemie schliessen. Dazu kamen Engpässe in der Logistik, nachdem die Fabriken in China wieder produzieren konnten. Vor diesem Hintergrund sind eigentlich keine guten Zahlen für das erste Quartal des laufenden Jahres zu erwarten. Doch längst nicht alle Branchenakteure treffen die Folgen der Pandemie gleich hart und schnell.

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Mit der «Flux»-Serie mischt Garmin im dieses Frühjahr boomenden Smarttrainer-Markt mit. 

So konnte Garmin als Spezialist für Navigation, Fitness und Wearables den Umsatz im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 12 Prozent auf CHF 824.6 Millionen steigern. Der Betriebsgewinn wuchs um 17 Prozent auf CHF 170.5 Millionen. Zu diesem Erfolg trug besonders die Fitness-Sparte bei, wo das Wachstum gar 24 Prozent betrug. Eine Schlüsselrolle spielt dabei die Übernahme des niederländischen Werkzeug- und Rollentrainer-Herstellers Tacx. Trotz der erfreulichen Zahlen zum ersten Quartal hat das Garmin-Management den optimistischen Ausblick auf das laufende Jahr wegen der Coronavirus-Pandemie zurückgezogen.

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Berühmt geworden ist Mips mit der auffälligen, gelben Folieneinlage in Helmen. Die
nächste Mips-Generation integriert den Schutzmechanismus in die Helmschale.

Noch stärker als bei Garmin haben die Geschäfte des schwedischen Sicherheitsspezialisten Mips zugelegt. Als Zulieferer von Helmherstellern profitiert Mips vom Sommer- wie vom Wintergeschäft. Obwohl ein beachtlicher Teil der weltweiten Sporthelm-Produktion in China angesiedelt ist und somit von Produktionsausfällen betroffen war, notierte Mips im ersten Quartal beim Umsatz eine Wachstum um satte 25 Prozent auf CHF 5.45 Millionen. Der Betriebsgewinn konnte gar um 38 Prozent auf CHF 1.56 Millionen. Dennoch macht man sich am Mips-Firmensitz in Stockholm Sorgen wegen der schlechten Konsumentenstimmung und der stark abnehmenden Reise- und Freizeitaktivität.

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Am besten verkauften sich bei Thule anfangs Jahr noch Jogger, Stroller und Kinderanhänger.

Deutlicher als bei Mips macht sich die Coronavirus-Pandemie im ersten Quartalsresultat des laufenden Geschäftsjahrs von Thule bemerkbar. So sank der in den ersten drei Monaten des Jahres 2020 generierte Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 4.9 Prozent auf CHF 169.9 Millionen. Unter der Berücksichtigung von Wechselkursschwankungen nahm der Umsatz gar um 7.5 Prozent ab. Auch der Betriebsgewinn sank um 4.9 Prozent auf CHF 31.66 Millionen. Nach einem starken Start ins Jahr brach die Nachfrage wegen der Massnahmen gegen die Pandemie ein, und Thule sah sich gezwungen, eine Reihe von Kosten senkenden Massnahmen zu ergreifen.

www.garmin.com
www.mipsprotection.com
www.thule.com

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