Grösse wird in vielen unternehmerischen Strategien als Vorteil betrachtet, und die Velobranche ist dabei keine Ausnahme: Der Anteil der administrativen Ausgaben am Umsatz sinkt tendenziell mit zunehmender Grösse eines Unternehmens. Grösse bringt zudem Marktrelevanz - und damit Zugang zu neusten Technologien und zu besseren Konditionen infolge grösserer Volumina bei Teilebestellungen. Im Frühjahr 2017 geschah in den Niederlanden bemerkenswertes: PON Holdings, unter deren Dach auch der niederländische VW-Importeur PON Group und PON Bike operieren, unterbreitete dem europäischen Branchenprimus Accell Group ein Übernahmeangebot. Als das Management der Accell Group nicht auf diese Offerte einging, wechselte PON Holdings die Strategie: Ende November 2018 kaufte man binnen 10 Tagen 20 Prozent der Aktien des Rivalen zusammen - und bekam so detaillierten Einblick in dessen Bücher.

Günstig kaufen, teuer verkaufen: Diese Maxime aller Börsenhändler brachten PON Holdings
im Falle der Accell Group zwischen EUR 40 und 50 Millionen ein. Quelle: Google Finance
Wie das niederländische Branchenportal Nieuwsfiets.nu meldet, hat PON Holdings nun wieder alle Aktien der Accell Group verkauft. Der Entscheid dafür fiel bereits Mitte September 2020: Da sich sowohl PON Bike wie die Accell Group sehr positiv entwickelt hätten und durchaus unterschiedliche Strategien verfolgten, mache eine Beteiligung am Mitbewerber keinen Sinn mehr. Entsprechend stiess PON Holdings, ihre Aktien wieder ab, und das mit einem ansehnlichen Gewinn. Denn eingekauft hatte sich PON Holdings im Herbst 2018 zu einem Aktienkurz von EUR 19.-, während die Verkäufe zu Aktienkursen zwischen EUR 25.- und 27.- erfolgten - also mit einem Gewinn von 30 bis 40 Prozent, was bei einem Gesamtvolumen der Beteiligung von rund EUR 140 Millionen einen netten Buchgewinn darstellt.







