Pierer E-Bikes mit vielen Neuheiten

Beim ersten Global Media Summit seit über zwei Jahren bot Pierer E-Bikes am Firmensitz einen Einblick in die Neuheiten der vier Marken - und über die ambitionierten Pläne im Bereich der Elektromobilität.

Laurens van Rooijen, Redaktor (lvr@cyclinfo.ch)
Produkte, 29.04.2022

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Mit der Übernahme von Pexco und den beiden Marken Husqvarna Bikes und R-Raymon stieg Pierer Mobility als der Konzern hinter den Motorradmarken KTM, Husqvarna und Gas Gas im Sommer 2019 im grossen Stil ins Geschäft mit E-Bikes ein. Es folgten die Lancierung der Marke Gas Gas auch im E-Bike-Segment und im November 2021 die Übernahme von Felt Bikes. Bereits im vierten Jahr des Bestehens knackte Pierer E-Bikes die Schwelle von 100'000 verkauften Einheiten, wobei drei Viertel der Verkäufe auf E-Bikes entfielen. Und das soll erst der Anfang sein, denn angepeilt werden bis 2026 350'000 Einheiten - und eine Ausweitung auf weitere Produktkategorien. So soll das Alltagssegment ab dem Modelljahr 2024 vermehrt mit der Marke Husqvarna beackert werden, und Gas Gas will die Grenzen dessen, was noch als E-Mountainbike durchgeht, in Richtung Motocross und Enduro verschieben.

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Das markante Design des neuen «MC6» ist an legendäre Husqvarna-Motorräder angelehnt
und bietet Vorteile wie ein durchgehendes Sitzrohr und einen tiefen Schwerpunkt.

Husqvarna mit neuer Formensprache
Zuerst steht das Modelljahr 2023 an, und an Neuheiten mangelt es da nicht. Etwa das «MC6» als die nächste E-Mountainbike-Generation von Husqvarna Bikes. Mit leicht komfortablerer Sitzposition, tieferem Schwerpunkt, Reverse Mullet-Konzept bei den Laufrädern und längeren Kettenstreben soll dieses Modell berghoch die Grenzen des Fahrbaren verschieben. Der «EP8»-Motor von Shimano ist um 55° rotiert verbaut, um Platz für den nach unten zu entnehmenden Akku von Simplo mit 720 Wh Kapazität zu schaffen. Gummilamellen an selbigem sollen Vibrationen und Klappergeräusche eliminieren. Weil das Markenlogo am Steuerrohr wie ein Kühlergrill funktioniert, wird der Akku zudem permanent gekühlt. Das markante Design des Carbon-Hauptrahmens mit durchgehendem Sitzrohr und zusätzlichen Streben zwischen dem Drehpunkt vom Hinterbau und der Aufnahme vom Federbein stammt vom Münchner Designstudio Kiska.

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Weniger Drehmoment und ein Akku mit weniger Kapazität verhelfen dem «Air Ray» von R-Raymon
zu einem tiefen Gewicht. 29-Zoll-Laufräder und 150 mm Federweg sorgen für Reserven fürs Grobe.

R-Raymon sucht die goldene Mitte
Während Husqvarna Bikes mit dem «MC6» auf Linie mit vielen Grosstrends liegt, geht R-Raymon beim «Air Ray» andere Wege. Die Basis dieser Baureihe bildet ein Rahmen aus Carbon, der nur 2.8 Kilogramm wiegt. Der Mittelmotor aus der «PW-X»-Baureihe von Yamaha wurde per Software auf ein maximales Drehmoment von 50 Nm gedrosselt. Dies, damit der Energieverbrauch gesenkt wird und auch ein Akku mit 400 Wh ein ausreichende Reichweite ergibt - optional ist auch ein Akku mit 500 Wh erhältlich. Das Ziel dieses Konzept ist es, eine goldene Balance aus Leistung, Reichweite und Gewicht zu finden. Das Interface am Lenker fällt minimalistisch aus und ist gut vor Sturzschäden geschützt, und der zusätzliche Automatikmodus wählt selbst den jeweils zur Situation passenden Unterstützungsmodus. So kann sich der Pilot ganz auf den Trail konzentrieren - und dabei von einem E-Mountainbike mit weniger als 20 kg Gewicht profitieren.

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Bei Felt Bikes setzt man für 2023 voll auf die Kernkompetenz im Ausdauersegment.
Mountainbikes mit und ohne Hilfsantrieb sollen zu einem späteren Zeitpunkt folgen.

Felt Bikes setzt auf sportliche Klientel
Nach zwei verlorenen Jahren unter dem Dach der Rossignol-Gruppe hat Felt Bikes unter dem Dach von Pierer E-Bikes ambitionierte Pläne. Dabei positioniert sich Felt als die Marke, die am nächsten am klassichen Rad- und Ausdauersport ist - und zeigt dies auch mit den ersten beiden, neuen Modellplattformen, die unter dem Pierer-Dach entstanden sind. Beim «Breed Carbon» handelt es sich um ein Gravelbike der sportlichen Sorte: Der Rahmen wie die Gabel sind aus Carbon gefertigt und bieten Platz für Reifen bis zu einer Dimension von 700c x 50, aber Aufnahmen für Gepäck oder Schutzbleche sucht man vergeblich. Die zweite, neue Plattform richtet sich an Ironman-Triathleten und zeigt, dass hier weniger strenge Reglemente in Bezug auf aerodynamische Rahmenprofile gelten als bei klassischen Rennvelos: Das «IA 2.0» bietet sauber ins Rahmendesign integrierte Stauräume für Verpflegung und ein Flickset, aber dem Wind kaum eine Angriffsfläche.

Fotos: zVg Pierer E-Bikes

www.husqvarna-bicycles.com
www.r-raymon-bikes.com
https://feltbicycles.com/
www.piererebikes.com

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