Auch wenn Bosch eBike Systems der klare Marktleader sein mag, bleibt der Markt für elektrische Hilfsantriebe ausgesprochen dynamisch. Das wird sich kommende Woche an der Eurobike zeigen, denn in Frankfurt ist mit einigen neuen Anbietern zu rechnen. Allen voran Delta Electronics [Halle 9.2 / D28 und Freigelände F11 / D03]: Dieser taiwanesische Konzern wurde 1971 gegründet, hat sich einen Namen für Schalter und Kühlsysteme gemacht und zählt weltweit rund 81'000 Angestellte. Mit der Lancierung vom «Delta E-Bike Mid Drive»-Motor erfolgt nun der Einstieg in den E-Bike-Markt - und das mit einer Antriebseinheit, die trotz ihrer kompakten Abmessungen viel Unterstützung zu bieten hat.

Der Mittelmotor von Delta Electronics besticht durch seine kompakten Abmessungen.
Dank der koaxialen Anordnung vom Getriebe baut der «Delta E-Bike Mid Drive»-Motor um 20 Prozent kompakter als handelsübliche Mittelmotoren - ein Vorteil, wenn es um die saubere Integration des Hilfsantriebs ins Rahmendesign geht. Mit einem Gewicht von 2.9 kg ist der kompakte Motor voll konkurrenzfähig. Zumal sich das maximale Drehmoment mit 90 Nm absolut sehen lassen kann. Für die Batterien arbeitet Delta Electronics mit den Anbietern Darfon und Trendpower zusammen, und die verschiedenen Kontrolleinheiten und Anzeigen steuert der Anbieter AVS bei. Alternativ können E-Bike-Produzenten eigene Batterie- und HMI-Lösungen mit dem Motor kombinieren.

Leicht: laut Gobao bringt der «S80»-Mittelmotor nur 2.2 kg auf die Waage.
Der chinesische Antriebs-Hersteller Gobao [Halle 12.0 / B03 und Freigelände F12 / J14] gewann vergangenes Jahr bereits einen Eurobike-Award für den kraftvollen «P100»-Mittelmotor, der mit einem Drehmoment von bis zu 100 Nm glänzt und zunächst exklusiv vom deutschen E-Bike-Produzenten Hepha verbaut wurde. Nun folgt mit dem «S80»-Mittelmotor ein viel versprechendes Produkt: Trotz des geringen Gewichts von nur 2.2 kg soll dieser Mittelmotor ein maximales Drehmoment von 80 Nm und eine maximale Leistung von 750 Watt erbringen. Der OE-Kundschaft kann Gobao von Akkus über HMI-Lösungen bis zu einer eigenen App komplette Systeme liefern.

Die «DNGage»-Technologie entkoppelt Motor und Kassette und Antrieb, sobald 25 km/h
erreicht sind - was laut DT Boost für ein natürliches Fahrgefühl ohne Widerstand sorgt.
Hinter der Marke DT Boost [Halle 9.2 / C30 und Freigelände F11 / F32] steckt mit Da Shiang Automation ein Spezialist für Industrieroboter und Automatisierung aus Taiwan. An der Taipei Cycle Show zeigte DT Boost im März bereits eine Auswahl an Nabenmotoren, die von kompakt bis zu voluminös und kraftvoll reichten. Als leichtester Motor von DT Boost wiegt der FMS-01 nur 1.5 kg und ist für den Einsatz an E-Rennrädern oder E-Gravelbikes gedacht. Dort sollten die 23 Nm Drehmoment, die laut DT Boost 55 Nm an einem Mittelmotor entsprechen, für ausreichend Schub sorgen. Dafür kommt man mit den 250 Wh des Akkus, der in Form eines Bidons oder zur Integration im Unterrohr angeboten wird, dennoch weit.

Der Hilfsantrieb von «Skarper» lässt sich mit wenigen Handgriffen an
jedes Velo mit Scheibenbremsen und Kettenstreben montieren.
Ein echter Exot ist der «Skarper»-Hilfsantrieb des gleichnamigen, englischen Start-ups Skarper [Freigelände F12 / G13]. Da sich dieser an alle Velos mit Scheibenbremsen und konventionellen Kettenstreben nachrüsten lässt, ist der Markt für dieses Produkt potenziell gross. Konkret wird die originale Bremsscheibe durch die 600 g schwerere «Disc Drive»-Einheit ersetzt. Zudem muss ein Zapfen an der Kettenstrebe exakt positioniert werden. Danach kann die 4.4 kg wiegende Motoreneinheit mitsamt 240-Wh-Akku, Sensorik und Elektronik mit wenigen Handgriffen am Velo angebracht oder wieder entfernt werden. So viel Flexibilität bietet kein anderer Hilfsantrieb auf dem Markt.
Fotos: zVg fairnamic, Delta, Gobao, DT Boost und Skarper
www.delta-emea.com
gobao-ebike.com
dt-boost.com
www.skarper.com
www.eurobike.com







