Merida, Giant: Millionenabschreibungen

Die Finanzberichte von Giant Group und Merida Industries zeigen, wie die vollen Lager auch den beiden grössten Veloherstellern Taiwans zu schaffen machen. Wertberichtigungen ziehen Millionenabschreibungen nach sich.

Laurens van Rooijen, Redaktor (lvr@cyclinfo.ch)
News, Branche, 18.03.2025

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Als an der Börse gehandelte Unternehmen hatten die Giant Group und Merida Industries schon im Januar die Umsatzzahlen für das vierte Quartal und das gesamte vergangene Jahr veröffentlicht. Dabei zeigte sich, dass die beiden unterschiedlich erfolgreich gewirtschaftet hatten. Im Fall von Giant lag der Umsatz für das gesamte Jahr mit NTD 71.25 Milliarden (CHF 1.99 Milliarden) um 7.4 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Nur im dritten Quartal konnte die Giant Group mehr Umsatz einspielen als im Vorjahr. Dagegen konnte Merida Industries den Umsatz nach einem verhaltenen, ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 9.1 Prozent auf NTD 29.647 Milliarden (CHF 830 Millionen) steigern.

Zeichen einer zaghaften Besserung? Giant und Merida erwirtschafteten zum Start
des laufenden Jahres beide mehr Umsatz als noch im Januar und Februar 2024.

Ein genauer Blick in die Finanzberichte der beiden grössten Velohersteller Taiwans zeigt nun, welche Belastung die vollen Lager und die Überbestände für diese beiden Unternehmen sind. So sank bei der Giant Group der Betriebsgewinn um satte 60 Prozent auf CHF 34 Millionen. Zudem musste das Unternehmen eine Abschreibung über US$ 57.6 Millionen vornehmen, weil die fertigen Velos und E-Bikes stetig an Wert verlieren - und deren Lagerung auch noch Geld kostet. Für das Jahr 2025 ist die Unternehmensführung hingegen vorsichtig optimistisch, und nach den beiden ersten Monaten des laufenden Jahre lag der Umsatz um 13.11 Prozent über dem Wert des Vorjahres.

Während der Pandemie kauften Specialized und Trek stationäre Verkaufspunkte,
 um sich Absatzgebiete zu sichern. Viele dieser Läden operieren nun mit Verlust.
 
Nochmals happiger fällt die Abschreibung mit USD 105 Millionen bei Merida Industries aus. Der Grund dafür ist aber nur sehr bedingt hausgemacht, denn das operative Geschäft sei auch im vergangenen Jahr gewinnbringend gewesen und nach den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres liegt der Umsatz um 48 Prozent über der Vorgabe von 2024. Vielmehr scheint sich Specialized, an dem Merida Industries einen Anteil von 35 Prozent hält, mit dem Kauf diverser Fachhandelsgeschäfte in den Vereinigten Staaten verzockt zu haben. Nachdem das Management den Wert der Beteiligung an Specialized neu eingeschätzt hatte, sah es sich zu der Abschreibung über USD 105 Millionen gezwungen.  

Fotos: zVg Taitra, Specialized, Darstellung: LvR 

www.giantgroup-cycling.com
www.merida-bikes.com

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