Zur 16. Austragung lud die Infotech als zentraler Schulungsevent der Schweizer Velobranche erstmals nach Nottwil. Die breite Auswahl an technischen wie betriebswirtschaftlichen Seminaren sorgte einmal mehr für einen ausgebuchten Anlass und zufriedene Gesichter.
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Branche,
08.01.2018
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Während Jahren fand die Infotech im Ausbildungszentrum der Armee in Luzern statt. Für die 16. Austragung wagte Velosuisse als Veranstalterin der Infotech den Umzug nach Nottwil, wo das Seminarhotel Sempachersee und das Schweizer Paraplegikerzentrum eine ideale Infrastruktur boten. Über 600 Vertreter des Fachhandels waren angereist, um sich in technischer wie in betriebswirtschaftlicher Hinsicht auf den neusten Stand zu bringen. Auch von Seiten der Hersteller und Importeure waren kurz nach dem Jahreswechsel über 300 Teilnehmende mit von der Partie, darunter viele der wichtigsten Gesichter der Branche. Einige von ihnen hatte dabei ihren ersten öffentlichen Auftritt in einer neuen Funktion und für einen neuen Arbeitgeber. Auch das Angebot an Kursen konnte sich von der Breite wie von der Qualität her sehen lassen: 22 unterschiedliche Anbieter boten 59 verschiedene Seminare, was unterm Strich ingesamt 337 Seminar-Termine ergab.
Bosch-Fachberater Markus Schleszies erklärt den Anwesenden in einem der Infotech-Schulungsräume die Feinheiten des E-MTB-Modus.
Diese Schulungen fanden in modernen, hellen Räumen im Seminarhotel Sempachersee sowie im über eine gedeckte Passerelle zu erreichenden, benachbarten Paraplegikerzentrum statt. Dass nicht alle die Räume auf Anhieb fanden, ist nicht weiter überraschend - und die Organisatoren taten ihr Bestes, um den richtigen Weg zu weisen. Während elektrische Hilfsantriebe bei den technischen Schulungen eine zentrale Rolle spielten, drehten sich viele der betriebswirtschaftlichen Seminare um die Themen Digitalisierung und den Umgang mit dem Internet. Auf besonders reges Interesse stiess wie bereits vor zwei Jahren die Präsentation des Marktforschungsinstituts GFK zum Sport- und Velomarkt Schweiz. Die von Kurt Meister präsentierten Zahlen zeigen, dass der Fachhandel in der Schweiz noch immer 77 Prozent des Umsatzes auf sich vereint, aber nicht darum herumkommen wird, sich auf das geänderte Kauf- und Informationsverhalten der Konsumenten einzustellen. Etwas spezialisierter und auf das sportliche Segment fokussierter fiel naturgemäss die Auswertung der Leserbefragung des Mountainbike-Magazins Ride aus.
Wie können Lieferanten und der Fachhandel das Internet zu ihren Gunsten nutzen? Intercycle bietet dafür mit Click&Collect eine Lösung.
Für die Arena füllte sich die Aula des Schweizer Paraplegikerzentrums am Donnerstagabend bis auf den letzten Platz. Die Leitfrage lautete dabei: «Velokauf 2025 - Wo? Wie? Was? Wer?». Unter der Moderation von Cyclinfo-Kolumnist Marius Graber kreuzten Vertreter verschiedener Interessen die Klingen: Als CEO der Tour de Suisse Rad AG sprach Reto Meyer für die Hersteller, während Joachim Volland als Bereichsleiter der E-Bike-Sparte von Brose die Interessen der Zulieferer vertrat. Für die Grossmärkte begab sich mit Philipp Möller der Bereichsleiter Velo von Athleticum auf die Bühne, und die Sicht des stationären Fachhandels vertrat Marco Puma von Puma Veloservice. Letzterer war der einzige, der zeitweise etwa Feuer und Emotionen in die Diskussion einzubringen vermochte. Gleichwohl zeigten sich bei der Erwartung, wie viele Prozent der Velos künftig im Internet bestellt werden beziehungsweise für die Auslieferung noch auf den Fachhandel angewiesen sein werden, durchaus vielsagende Unterschiede. Cyclinfo wird der Infotech-Arena einen separaten Artikel widmen.
Bei der Arena-Diskussion fehlte Brigitte Gasser wegen einer Grippe. Die vier Herren der Velobranche blieben darum unter sich.
Im Anschluss an die Arena bot das traditionelle Motorex Apéro Gelegenheit, um soziale Kontakte zu pflegen. Und beim Abendessen mit musikalischer Begleitung sorgte ein Rennen der anderen Sorte für Unterhaltung: Auf einem Tandem von Tour de Suisse galt es, drei Runden um Pylonen so langsam wie möglich zurück zu legen. Um den Schulungsevent in Zukunft noch konsequenter nach den Bedürfnissen des Fachhandels auszurichten, hat Velosuisse einen Online-Fragebogen (Link) zur Bewertung der Premiere in Nottwil aufgeschaltet. Für 2019 rückt die Infotech im Kalender wieder etwas weiter vom Neujahr weg - und findet am 9. und 10. Januar wiederum in Nottwil statt