Gesund bleiben an der Verkaufsfront

Noch ist in der Schweiz nur in einzelnen Kantonen ein Notstand wie in Spanien oder Österreich verhängt worden. Eine Reihe von Tipps helfen Detailhändlern, sich und die Kundschaft vor einer Infektion zu schützen.

Laurens van Rooijen, Redaktor (lvr@cyclinfo.ch)
Branche, 16.03.2020

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Mitte März, die Sonne scheint, die Temperaturen steigen - eigentlich wäre nun der Moment, wo die Velosaison so richtig beginnt und Kundschaft in die Fachgeschäfte strömt. Wären da nur nicht dieses neuartige Virus und die Einschränkungen im Alltag zu dessen Eingrenzung. Die Verhaltenstipps vom Bundesamt für Gesundheit sind auf Begegnungen und den alltäglichen Austausch zwischen Menschen ausgelegt. Distanz wahren, aufs Handeschütteln verzichten, Hände waschen und in die Armbeuge husten oder niesen: Das alles macht im Alltag Sinn, erfasst aber nur bedingt den Berufsalltag im Detailhandel.

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Das offizielle Präventions-Merkblatt vom Bundesamt für Gesundheit ist seit zehn Tagen oft im
öffentlichen Raum anzutreffen und auch ein Eingang von einem Laden nicht fehl am Paltz.

Noch hat der Bundesrat keine Ausgangssperre oder einen Notstand mit landesweiter Schliessung von Geschäften mit nicht lebensnotwendigem Sortiment verfügt - im Tessin, im Jura, in Neuenberg sowie im Baselbiet ist letzteres bereits geschehen. Das heisst: Der Alltag geht im Detailhandel vorläufig weiter. Daher gilt es, die Ansteckungsgefahr fürs Personal wie für die Kundschaft zu minimieren. Das britische Branchenportal cyclingindustry.news hat dazu eine Reihe von Massnahmen und Verhaltenstipps erarbeitet, die sich auch in kleineren Betrieben befolgen lassen.

- Desinfizieren Sie Kontaktflächen im Geschäft regelmässig. Das gilt nicht nur für Türgriffe, Geländer und Lichtschalter, sondern auch für Werkzeug, Konsolen für bargeldlose Zahlungen, die Tastatur vom Computer oder die Ladentheke generell.

- Achten Sie besonders auf Hygiene in der Umkleidekabine und falls vorhanden in der Kundentoilette.

- Bitten Sie Kunden mit Verweis auf das grassierende Coronavirus per Hinweis am Eingang, mit den Augen und nicht mit den Händen zu schauen. Im Klartext: Nicht an den Bremshebeln ziehen, nicht Griffe oder Sattel berühren.

- Bargeldlose Zahlungen, ob per Karte oder Smartphone, sind hygienischer als Bargeld. In beiden Fällen sind die Hände regelmässig zu waschen. Bei Bargeldzahlung ist Kontakt zwischen den Händen zu vermeiden. 

- Reduzieren Sie für den Moment Zusatzangebote wie die Kaffee-Ecke und bitten Sie Kunden um eine Voranmeldung - so lässt sich die Warte- und Verweildauer von Kundschaft im Ladenlokal reduzieren.

- Bieten Sie treuen Kunden einen Heimlieferservice für dringend benötigte Ersatzteile wie Schläuche oder Reifen an: Die Krise ist auch eine Chance, sich über Service zu profilieren. 

- Desinfizieren Sie bei Testvelos vor und nach Testfahrten Kontaktpunkte wie Griffe und Sattel.

- Fordern Sie Kunden auf, einen eigenen Helm zur Testfahrt mitzubringen.

- Schränken Sie schweisstreibende oder zeitraubende Interaktionen mit der Kundschaft ein, etwa Tests von Rollentrainern oder Bikefitting-Sessionen.

- Kommunizieren Sie offen, welche Massnahmen ergriffen wurden - es geht nicht nur um die Gesundheit des Personals, sondern auch der Kundschaft.

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Weniger Nähe zur Kundschaft senkt die Ansteckungsgefahr - daher ist zu empfehlen,
Termine für eine Feinanpassung der Fahrposition bis auf weiteres zu verschieben. 

 In diesem Sinne: Hoffen wir aufs Beste. Alles Gute und bleibt gesund!

www.bag-coronavirus.ch

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