Die Wurzeln von Gasgas liegen im Motorradsport - genauer im Motorrad-Trial. Den Weg in die Velobranche fand Gasgas als dritte Marke von Pierer New Mobility, die im Sommer 2021 neben Husqvarna und R Raymon lanciert wurde. Zunächst lautete der Plan, mit Gasgas den nordamerikanischen Markt und Motorräder-Händler zu beliefern, und die E-Bikes der Marke waren weit gehend baugleich mit denen der Schwestermarke R Raymon. Mit der Mitte September angekündigten Ausgliederung von R Raymon ändert sich nun auch die Perspektive für die Marke Gasgas in der Pierer New Mobility-Group. Das zeigt sich an einer Reihe neuer Modelle: Diesen Eigenentwicklungen wird ein unübersehbares Motorrad-Flair verpasst. Während das «Moto» als Lifestyle-Gefährt für ein urbanes Publikum gedacht war, ist die neue «ECC»-Baureihe eine ganz andere Hausnummer.

Mit 170 mm Federweg vorne und 160 mm am Heck ist das «ECC6» als Flaggschiff
der neuen E-Enduro-Baureihe von Gasgas für gröbstes Gelände bestens gerüstet.
Zusammen mit dem Münchner Designbüro Kiska wurde ein E-Endurobike entwickelt, das konsequent auf Leistung getrimmt ist und zugleich Elemente des Designs von Gasgas-Motorrädern aufnimmt. Als Herz aller drei «ECC»-Modelle dient ein Carbonrahmen, in dessen Unterrohr ein Akku mit einer Kapazität von 600 Wh steckt. Dazu kommt das «Powertrain»-Paket von Sram, das auf dem kraftvollen Mittelmotor von Brose mit einem maximalen Drehmoment von 90 Nm basiert. Bei der Geometrie des in drei Grösse angebotenen Rahmens geht Gasgas eigene Wege: Der Reach ist satt bemessen, aber auch der Stack fällt nicht zu knapp aus. Dazu kommen eher lange Kettenstreben, die mit der Rahmengrösse mitwachsen, und ein mit 75 bis 76 Grad eher kommoder Sitzwinkel. Dagegen entspricht der Lenkwinkel mit 64 Grad voll dem aktuellen Trend.

Abnehmbare Kunststoff-Abdeckungen und die von DVO und WP gemeinsam
entwickelten Federelemente gibt es so im Modelljahr 2024 nur von Gasgas.
Ab Werk sind die «ECC»-Modelle als «Reverse Mullets» aufgebaut, also mit einem 29-Zoll-Laufrad vorne und einem 27.5-Zoll-Rad hinten. Eine besondere Erwähnung verdienen die Fahrwerkskomponenten an den beiden teureren Modellen «ECC6» (empfohlener Verkaufspreis CHF 9999.-) und «ECC5» (empfohlener Verkaufspreis CHF 9299.-). Von DVO und der Pierer-Tochter WP gemeinsam entwickelt, bieten diese eine getrennt einstellbare Highspeed- und Lowspeed-Dämpfung auf der Druck- wie der Zugstufe und zudem ein Blow-Off-Ventil, um mit besonders heftigen Einschlägen klar zu kommen. Beim Einstiegsmodell «ECC4» (empfohlener Verkaufspreis CHF 8299.-) stellt Rock Shox die Federelemente. Wegen dem herkömmlichen «Eagle»-Antrieb entfallen hier Zusatzfunktionen von Srams «Powertrain»-Paket wie das Schalten ohne Treten oder die Automatik-Option.

Die «MXC»-Baureihe basiert auf dem gleichen Carbonrahmen, legt den
Akzent aber deutlich mehr auf volle Tauglichkeit für harte Tagestouren.
Eine Besonderheit mit Motorrad-Flair sind die abnehmbaren und in verschiedenen Farben erhältlichen Kunststoffabdeckungen an Ober- wie Unterrohr. Die leichten Teile schützen den Carbonrahmen vor Beschädigungen und ermöglichen zudem eine Individualisierung der «ECC»-Modelle. Wer eher Ganztages-Touren in technischem Gelände fahren als sich in Enduro-Manier auf die Jagd nach Bestzeiten begeben will, greift zu einem der drei «MXC»-Modelle, die mit 150 mm Federweg vorne und 140 mm am Heck ins Gelände rollen und auf dem gleichen, neu entwickelten Carbonrahmen mit dem «Powertrain»-Paket von Sram aufbauen. Laut Stefan Naber, Country Manager Switzerland bei Pierer New Mobility, werden die ersten, vorgeorderten 2024er-Modelle von Gasgas bereits ab Anfang Dezember an den Fachhandel ausgeliefert.
Fotos: zVg Gasgas - Pierer New Mobility
www.gasgas.com
www.pierermobility.com







