Im Jahr 2018 verunfallten laut dem Bundesamt für Strassen (Astra) so viele E-Biker wie nie zuvor: Gemäss Astra starben 12 Elektrovelofahrer, 309 verletzten sich schwer (Mehr dazu LINK). Dies rückt den Fokus der Industrie auf die Entwicklung von Fahrsicherheitssystemen, vor allem ABS: 2017 präsentierte Bosch das erste in Serie gefertigte Antiblockiersystem für Elektrovelos, das in enger Zusammenarbeit mit Magura entstand. Wie beim Motorrad ist die Hauptfunktion des Bosch-Systems nicht, den Bremsweg zu verkürzen, sondern ein Blockieren des Vorderrads zu verhindern, eine der häufigsten Ursachen für folgenschwere Stürze.
Mittlerweile arbeiten ausser Bosch weitere Unternehmen an Fahrsicherheitssystemen. So stellte etwa die Ponbike-Tochter Gazelle zusammen mit der Technischen Universität Delf unlängst einen Steuerassistenten-Prototyp vor und das Joint-Venture-Unternehmen Sachs Micromobility (ZF, Magura, BFO, BMZ) sowie der italienische Hersteller Blubrake, der mit der ZEG einen gewichtigen Kunden gefunden hat, präsentierten ebenfalls Bremssicherheitsassistenten.

Mit dem «Power Modulator» hat sich Shimano schon früher mit dem Thema Bremssicherheit beschäftigt.
Mit Shimano kündigt sich nun ein weiteres Schwergewicht in der ABS-Fertigung an. So hat der japanische Komponentenhersteller ein Patent für ein System eintragen lassen, das auf Daten von Geschwindigkeits- und Beschleunigungssensoren in Kombination mit GPS- und Lichtreflexionsmessungen (Lidar) funktioniert. Der Patentbeschrieb macht klar, dass Shimano damit in erster Linie auf das E-Bike-Segment zielt, das Bremsassistenzsystem aber auch an Velos ohne Hilfsantrieb verbaut werden kann. Beim Rennen um eine massenhafte Verbreitung von ABS-Systemen an Fahrrädern wird Shimano als grösster Komponentenzulieferer der Industrie in Zukunft wohl eine massgebliche Rolle spielen.







