Auch dieses Jahr zeigen die Preisträger am Eurobike Award einige der grossen Trends, welche die Branche bestimmen oder immer weitere Kategorien erfassen. Unter den elf Gewinnern von Gold Awards und den zwei Start-Up-Award-Gewinnern befindet sich dieses Jahr kein Schweizer Hersteller, aber ein kleiner Highend-Hersteller wurde mit einem gewöhnlichen Eurobike Award ausgezeichnet.
lvr
Branche,
31.08.2017
Lesen ohne Abo.
Zahlen Sie nur, was Sie lesen!
Mit tiun erhalten Sie unbeschränkten Zugriff auf alle Velojournal-Premium-Inhalte. Dabei zahlen Sie nur, solange Sie lesen.
Bei der 13. Austragung der Eurobike Awards waren nicht weniger als 458 Bewerbungen eingegangen - mehr als genug Arbeit also für die sechsköpfige Fachjury. Diese machte sich daran, das Teilnehmerfeld in zwei Schritten auf die 43 eigentlichen Award-Gewinner zu reduzieren. Von diesen konnten sich elf Unternehmen über einen der besonders prestigeträchtigen Gold Awards freuen. Darunter war in diesem Jahr allerdings keine Schweizer Marke. Aber die Gold-Gewinner zeigen eine Reihe von Trends auf und sind darum einen genaueren Blick Wert - und waren auch Cyclinfo zum Teil schon eine Meldung Wert.
Das Evation-Antriebssystem von Fazua wiegt nur 4.2kg. Das E-Bike ist auch ohne Batterie und Motor fahrtauglich - und 2.9kg leichter.
Die Elektrifizierung der Fahrrad-Branche schreitet weiter rapide voran. Das zeigt sich nicht nur in den Saison-Statistiken, wo E-Bikes weiter auf Kosten vor allem nicht elektrifizierter, sportlicher Velos weiter markante Zuwächse verzeichnen. Auch unter den Award-Gewinnern finden sich eine Reihe von Produkten mit direktem Bezug zu E-Bikes. Rohloff wurde für die in Kooperation mit Bosch entwickelte, elektronische Speedhub-Variante (Link zur Cyclinfo-Meldung) ebenso mit einem Gold Award ausgezeichnet wie Focus für die Rennräder mit elektrischem Hilfsantrieb, die unter dem Projektnamen Project Y vorgestellt wurden (Link zur Cyclinfo-Meldung). Auch der Münchner Antriebshersteller Fazua holte mit seinem leichten Evation-Antrieb eine goldene Auszeichnung.
Der Kindersitz von Påhoj ist zugleich auch ein leichter Kinderwagen.
Mit Cowboy wurde zudem ein ausgesprochen günstige E-Bike mit Smartphone-Konnektivität mit einem Start-Up-Award ausgezeichnet. Ein weiterer Start-Up-Award ging an die App MTBNB, die Weltenbummlern rund um den Globus Anschluss an lokale Velo-Tourengruppen bieten soll. Als Hersteller eines smarten Veloschlosses holte sich auch Linka einen Gold Award. Auch Produkte mit einem Alltags-Bezug schafften es in die Preise: Der schwedische Hersteller Påhoj überzeugte die Jury mit einem Kindersitz, der zugleich ein Baby-Stroller ist. Mit dem Magic Parka von Tucano Urbano holte sich eine Jacke Gold, die sich an wechselndes Wetter anpassen lässt, und die spanische Firma Durbanis wurde für optisch ansprechende Bügel zum Anschliessen von Velos ausgezeichnet.
Als einziger Schweizer Hersteller wurde Stoll Bike mit einem Award ausgezeichnet.
Auch der Gravelbike-Trend zeigt sich in der Liste der Preisträger: Das «Ruut CF1» von Rondo wird ab diesem Herbst in der Schweiz via intercycle verfügbar sein (Link zur Cyclinfo-Meldung). Mit dem Scheibenbrems-Rennrad «Skeyron» schaffte es auch Van Nicholas in die Preise. Weitere goldene Auszeichnungen gingen an Adlerwerke für minimalistische Aufsätze, die den Velotransport auf einem Thule-Dachträger erlauben, und an den niederländischen Hersteller Mokumono. Dieser hatte einen vollautomatisch gefertigten, aus Aluminium-Profilen per Laser geschweissten Rahmen zum Wettbewerb eingereicht. Der einzige Schweizer Hersteller, der es in die Preise schaffte, war dieses Jahr Stoll Bike: Das Hardtail «R1» überzeugte die Jury mit einem Rahmengewicht von rund 800 Gramm und der Tatsache, dass 80 Prozent der Wertschöpfung in Europa erzielt werden.