Dynamot-Marktbulletin zeigt Probleme vom Velohandel auf

Dass sich im Jahr 2024 für die Velobranche wenig zum besseren änderte, zeigten bereits die offziellen Marktdaten der Lieferantenvereinigung Velosuisse. Dynamots Marktbulletin Velohandel Schweiz geht auf Ursachensuche.

Laurens van Rooijen, Redaktor (lvr@cyclinfo.ch)
Branche, 29.07.2025

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Laut der der jährlichen Erhebung des Schweizer Lieferantenverbandes Velosuisse wurden 2024 in der Schweiz insgesamt 341'142 Einheiten an den Fahrradhandel geliefert. Das sind nochmals 13.6 Prozent weniger als im Jahr zuvor, als die Abnahme bereits rund 20 Prozent betragen hatte. Anhaltende Rabattschlachten zogen zudem sinkende Umsätze und Margen nach sich. Beim Marktanteil musste der Fachhandel deutlich Federn lassen, wofür die Liquidation der Lagerbestände von Bike World und die fortschreitende Expansion von Decathlon in der Schweiz sorgten. Aber die Statistik von Velosuisse erfasst nur die Lieferungen an den Fachhandel und ist keine Abverkaufs-Statistik.

Urs Rosenbaum von Dynamot schätzt, dass der Schweizer Velohandel im vergangenen
Jahr um 6.1 Prozent weniger Umsatz generierte - die Rabattschlachten lassen grüssen.

Um ein klareres Bild vom Schweizer Velomarkt zu erhalten, gleicht Urs Rosenbaum vom Fachbüro Dynamot schon seit Jahren die Zahlen von Velosuisse mit offiziellen Angaben der Eidgenössischen Zollverwaltung ab. Und schätzt auf Basis einer Auswahl an Fachhändlern, was effektiv an Velos und E-Bikes in einem Jahr in der Schweiz verkauft wird. Die jüngste Ausgabe des Marktbulletins Velohandel Schweiz (digital oder als Printversion CHF 145.-) ist vor wenigen Wochen erschienen - und betont ausdrücklich die Herausforderung, die Abweichung zwischen der Anlieferung von Ware an Wiederverkäufer («sell in») und dem eigentlichen Verkauf der Ware («sell out») korrekt zu schätzen.

Deutlich weniger angelieferte Velos und E-Bikes, steigende Stückzahlen im Abverkauf
und dennoch nach wie vor viel zu volle Lager: Dieser Befund wirft einige Fragen auf.

Laut dem Marktbulletin Velohandel Schweiz sollen 2024 mehr konventionelle Velos und E-Bikes verkauft worden sein. Der Absatz nach Stückzahlen sei im Vergleich zum Vorjahr um 7.1 Prozent gestiegen. Diese Behauptung steht im Widerspruch zu den Zahlen von Velosuisse und liesse sich eigentlich nur durch den Abbau der hohen Lagerbestände erklären. Dagegen sei der mit diesen Verkäufen generierte Umsatz um 6.1 Prozent gesunken - was auf die fast überall gewährten, teils hohen Rabatte verweist. Dass diese auf Kosten der Rentabilität geht, ist klar. Laut dem Marktbulletin sei es der Velobranche 2024 zudem trotz eines Rückgang der Inlandanlieferung um 17.9 Prozent nicht gelungen, die Lagerbestände «nennenswert zu reduzieren».

Diagramme Dynamot, Foto Dana Devolk, unsplash.com

www.dynamot.ch

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