Was in der Schweiz gilt, lässt sich für 2020 auch für Deutschland feststellen: Während andere Sektoren der Wirtschaft massiv unter der Covid-19-Pandemie und damit verbundenen Einschränkungen für das öffentliche Leben litten, rollte der Rubel in der Velobranche. Allfällige Umsatzverluste wegen der Schliessung von Ladenlokalen im Frühjahr konnten schnell kompensiert werden. Und aus der Kombination von einem Plus bei der Anzahl verkaufter Velos und beim Durchschnittspreis dieser Velos resultiert ein beeindruckendes Wachstum beim Umsatz.

Der Fachhandel dominiert auch in Deutschland weiterhin und hat 2020 mit dem
Online-Verkauft begonen - und das Rehoring ist bei E-Bikes weit fortgeschritten.
Dies zeigte sich anlässlich einer online übertragenen Live-Videokonferenz, an der ZIV-Geschäftsführer Ernst Brust aus Sicht der Hersteller und Lieferanten und VDZ-Chef Thomas Kunz aus Sicht des Fachhandels die Marktzahlen für 2020 im Detail vorstellten. Dank einem Zuwachs von 16.9 Prozent überstieg die Anzahl verkaufter Velos und E-Bikes erstmals seit vielen Jahren wieder die 5-Millionen-Grenze. Von den 5.04 Millionen verkauften Einheiten waren 1.95 Millionen E-Bikes, was einem Marktanteil von 38.7 Prozent entspricht. Dabei wird der Marktanteil des Fachhandels noch immer über 70 Prozent geschätzt und derjenige von Online-Anbietern auf 22 Prozent.

Erstaunlich: Der Mountainbike-Markt ist in Deutschland am stärksten elektrifiziert.
Gegenüber dem Vorjahr legte der E-Bike- Markt gar um 43.3 Prozent zu. Der Trend läuft weiterhin darauf hinaus, dass bald jedes zweite, neue verkaufte Velo ein E-Bike sein wird. Weil Speed Pedelecs in Deutschland nach wie vor von der Nutzung von Radwegen ausgeschlossen sind, bewegt sich der Marktanteil der schnellen E-Bikes nach wie vor um die 0.5 Prozent. Dafür machten E-Mountainbikes 2020 rund einen Drittel der Verkäufe aus. Für eine allfällige Verkehrswende sind das nur bedingt gute Nachrichten, weil E-Bikes offensichtlich eher für die Freizeit als für Fahrten im Alltag verwendet werden.

Deutlich mehr verkaufte Velos zu einem deutlich höheren Durchschnittspreis:
Dies steigerte den Umsatz der deutschen Velobranche um satte 60 Prozent.
Zudem stieg der Durchschnittswert pro verkauftem Velo über alle Vertriebskanäle hinweg um satte 38 Prozent auf EUR 1279.- an. Beim Fachhandel fiel der Durchschnittspreis nochmals höher aus: Konventionelle Velos kosteten hier im Schnitt EUR 630.- und E-Bikes EUR 2975.-. Durch die Kombination von höheren Stückzahlen und höheren Preisen wuchs der mit dem Verkauf von Velos erzielte Umsatz 2020 gar um 60.9 Prozent auf EUR 6.44 Milliarden. Somit gilt auch für den Markt in Deutschland: Die Krise hat der Velobranche Flügel verliehen.
Alle Grafiken und Diagramme: zVg ZIV/VDZ







