Am Montag rief der Bundesrat wegen dem neuartigen Coronavirus eine ausserordentliche Lage für die Schweiz aus und verkündete einschneidende Massnahmen, um die Ausbreitung der Krankheit zu verlangsamen. Seit Dienstag sind darum nur noch Apotheken, Tankstellenshops und Lebensmittel-Geschäfte geöffnet - und Werkstätten für Autos, Motorräder und Velos. Ein Augenschein am Donnerstag bei verschiedenen Händlern in Winterthur zeigte, dass die Nachfrage nach Reparaturdienstleistungen gross ist. So erfreulich diese Ausnahmeregelung für die Velobranche ist, birgt sie auch Tücken

Ein Beispiel unter vielen: Der Bikezone-Newsletter von letzter Woche.
Erster Schritt: Kundschaft aktiv informieren
Was liegt unter dem strengeren Coronaregime noch drin, wo sind klare Grenzen zu ziehen und worauf müssen Shopmanager wie Angestellte im neuen Corona-Alltag achten - abgesehen von der Einhaltung von Hygienevorschriften und Abstand halten? Cyclinfo wird in einer Reihe von Service-Artikeln auf die aktuelle Situation eingehen. Und darauf, wie diese zu meistern ist. Den Anfang macht die Werkstatt als der Bereich, der unter den geltenden Einschränkungen noch kommerziell betrieben werden darf. Viele Händler haben per Newsletter ihre Kundschaft entsprechend informiert.

Zur Erinnerung: Die Einhaltung dieser Verhaltenstipps verlangsamt die Ausbreitung des Coronavirus.
Die grundlegenden Regeln, die das Bundesamt für Gesundheit zur Eindämmung des Coronavirus ausgegeben hat, gelten selbstverständlich auf dem Weg zur Arbeit wie am Arbeitsplatz. Je nach den räumlichen Gegebenheiten ist es ratsam, die Verkaufsfläche eindeutig abzusperren. Zudem sollte nur ein Zugang zum Ladenlokal offen gehalten und schon am Eingang deutlich über die Situation informiert werden: Reparaturen werden ausgeführt, aber Beratung und Verkauf vor Ort liegen unter den gegebenen Umständen nicht drin. Zur Reparatur benötigte Ersatzteile sind dabei vom Verkaufsverbot ebenso ausgenommen wie Reifen, Schläuche und Bremsbeläge, die von Kunden selbst montiert werden.

Das Radwerk in Winterthur bietet am Eingang zur Werkstatt eine improvisierte Desinfektionsstation
und drinnen klare Markierungen am Boden, um die Einhaltung des Abstands zu erleichtern.
Vor Ort: Distanz halten
Bei der Annahme von Reparaturen und der Übergabe nach deren Erledigung empfiehlt es sich, Klarheit zu schaffen: Zunächst sollte intern eine Methode erarbeitet werden, wie dieser Austausch mit der Kundschaft präzise und dennoch unter Einhaltung des Distanzgebots praktikabel zu gestalten ist. Eine weit verbreitete Methode: Reparaturen werden nur auf Voranmeldung angenommen - egal, ob diese per Mail oder telephonisch erfolgen. So weiss man schon im Voraus, was einen erwartet und kann die Annahme des Velos so kurz wie möglich gestalten - getreu der Devise, persönliche Kontakte zu minimieren.

Volles Haus: Die Corona-Velo-Fenster von Velo Zürich waren am Freitagmorgen voll besetzt.
Wichtig ist zudem, dass diese Vorgehensweise auch klar gegenüber der Kundschaft kommuniziert wird. Am besten in Form eines gut sichtbaren Aushangs am Eingang, der über die aktuelle Situation aufklärt. Die meisten Fachhändler verlegen die Reparaturannahme und die Retournierung ins Freie vor das eigentliche Ladenlokal. Einen Schritt weiter geht Velo Zürich: Das System mit der Voranmeldung und den Corona-Velo-Fenstern eliminiert den persönlichen Kontakt komplett - und kommt offensichtlich gut an. Laut Geschäftsführer Thomas Ernst waren am Freitagmorgen alle achtzehn Fenster belegt.

Vorbildlich: Shimano-Importeur Fuchs-Movesa bietet den Händlern diese
Vorlage zum Download, und das auf Deutsch und auf Französisch.
Weitere Verhaltenstipps finden sich im aktuellen Corona-Dossier von 2rad Schweiz (Link).
Zudem hat Cyclinfo anfangs Woche in einer Meldung Ideen zur Anpassung des Werkstatt-Betriebs an die Verhaltensvorschriften vom BAG geliefert (Link).







