Covid-19: Situation in Fernost bleibt angespannt

Geschlossene Fabriken in Malaysia, massive Störungen der Seefracht und reduzierte Produktion wegen Schutzkonzepten in Taiwans Fabriken: Covid-19 sorgt in Fernost auch im Juli für Störungen in der Zulieferkette.

Laurens van Rooijen, Redaktor (lvr@cyclinfo.ch)
Branche, 09.07.2021

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Wegen der aktuellen Entwicklung der Covid-19-Pandemie in Fernost sinken die Aussichten auf eine rasche Normalisierung der Warenversorgung. Obwohl die Anzahl neuer Ansteckungen seit fast zwei Wochen unter 100 geblieben ist, hat Taiwans Zentrales Kommandozentrum für Epidemien am Donnerstag angekündigt, dass die seit Mitte Mai geltenden, zweitstrengsten Massnahmen (Level 3) nicht bereits am 12. Juli, sondern frühestens am 26. Juli aufgehoben werden. Aufgrund strenger Distanzvorgaben mindern diese Level 3-Massnahmen auch die Produktion in bestimmten Fabriken, etwa von Srams grösstem Werk in Taiwan mit fast 2000 Angestellten.

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Die Fabrik von Shimano in Malaysia bleibt bis auf weiteres geschlossen, was die
angespannten, globalen Zulieferketten weiter belasten dürfte. Foto: zVg Shimano 

Nochmals unerfreulicher sieht es bei Shimano aus: Weil die Infektionszahlen in Malaysia nach wie vor auf einem hohen Niveau stagnieren, wurde die vorerst bis Ende Juni verfügte Schliessung des Werks der Japaner seitens der Regierung auf unbestimmte Zeit verlängert. Weil diese Fabrik auch eine Schlüsselrolle als Zulieferer für die Fertigung in Singapur spielt, betrifft die verlängerte Schliessung und der damit einhergehende Ausfall der Produktion auch diesen Standort. Damit dürften sich die Lieferverzögerungen und Warenengpässe beim wichtigsten Komponentenlieferanten weiter verschärfen.

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Am Hafen von Yantian legen zwar wieder Schiffe an, aber der Betrieb an diesem
Export-Ausfalltor läuft nach wie vor auf Sparflamme. Bild: vesselfinder.com

Auch die Seefracht ist nach wie vor aus der Balance: Zwar konnte der wegen des Blockade vom Suez-Kanal entstandene Rückstau rasch abgearbeitet werden. Aber die zeitweilige Schliessung des wichtigen Exporthafens Yantian in China brachte das System weiter in Schieflage: Viele Container wurden zu anderen Häfen umgelenkt, die ihrerseits auch schon an der Kapazitätsgrenze operieren. All diese Probleme in Fernost erklären zu einem guten Teil, warum sich Lieferanten zurzeit so schwer damit tun, verlässliche Liefertermine zu nennen. Und genau darum ist auch an der Verkaufsfront und im Gespräch mit Interessenten Vorsicht angezeigt.

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Warnschild in Fabrik in Taiwan.
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