Coronavirus: Reparieren ja, verkaufen nein

Der Bundesrat hat heute verschärfte Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus beschlossen. Während Veloläden bis am 19. April geschlossen bleiben müssen, dürfen die Werkstätten weiter arbeiten.

Laurens van Rooijen, Redaktor (lvr@cyclinfo.ch)
Branche, 16.03.2020

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Mit der Ausrufung einer «ausserordentlichen Lage» hat der Bundesrat den Massnahmenkatalog im Kampf gegen eine Ausbreitung des neuartigen Coronavirus nochmals deutlich ausgeweitet. Faktisch wird das öffentliche Leben ab Mitternacht und bis und mit 19. April eingefroren: Alle Restaurants, Bars sowie Unterhaltungs- und Freizeitbetriebe müssen geschlossen bleiben. Im Detailhandel dürfen einzig Lebensmittelläden, Tankstellen und Apotheken weiterhin geöffnet bleiben.

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Für Arbeiten in der Werkstatt, wo kein direkter Kundenkontakt gegeben ist,
macht der Bundesrat eine Ausnahme.

Kleine Extrawurst für Veloläden 
Eine Ausnahme gibt es aber, und dabei hat sich der Bundesrat an Frankreich orientiert: Velogeschäfte dürfen zu Reparaturzwecken weiter geöffnet bleiben. Ein regulärer Ladenbetrieb mit Beratung und Verkauf ist durch diese Regelung zwar nicht abgedeckt, aber Fachhändler können auch in den kommenden Wochen und unter dem neuen Notregime ihrer Kundschaft helfen und deren Velos im Schuss halten oder reparieren. Eventueller Materialbedarf für eine Reparatur gilt dabei nicht als Verkauf und ist somit zulässig.

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So schauen die Corona-Velo-Fenster bei Velo Zürich aus, wo Velos zur Reparatur
deponiert und nach Erledigung der Arbeiten wieder abgeholt werden können.

Service ohne Kundenkontakt
Wie man als Fachhändler mit den verschärften Vorschriften vom Bundesrat umgeht, zeigen Thomas Ernst und das Velo Zürich-Team: Kunden können an sieben Tagen in der Woche auf einer Hotline anrufen, um einen Termin abzusprechen. Darauf deponieren sie das Velo an einem der «Corona-Velo-Fenster». Nach erfolgter Reparatur und Bezahlung wird das Velo wieder in einem der Fenster deponiert und eine Benachrichtigung zur Abholung verschickt - inklusive dem Code des Zahlenschlosses, mit dem das Velo gesichert geht.

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Auch Velo Plus betont, dass man trotz der verschärften Bestimmungen für die laufende Woche
der Kundschaft unverändert einen umfassenden Reparaturservice bieten werde.

Als Vertreter der Branche hatte Bulls Schweiz-Geschäftsführer Stefan Schär im Vorfeld angemahnt, dass Veloläden offen bleiben müssten, um Velos in Schuss zu halten und Pendlern den Umstieg vom öV aufs Velo so zu erleichtern. Der Bundesrat hat somit zumindest ein Stück weit im Sinne der Branche entscheiden. Auch der Branchen-Berufsverband 2rad Schweiz ist aktiv geworden und hat eine Sonderseite (Link) mit Informationen rund um das neuartige Coronavirus und geltenden Massnahmen zu dessen Bekämpfung online gestellt.

www.bag-coronavirus.ch

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