Corona: Keine Lockerung vor 11. Mai

In einem ersten Schritt lockert der Bundesrat das Coronavirus-Regime per Ende April nur für ganz wenige Branchen. Velofachhändler werden wie fast alle Detailhändler auf den 11. Mai vertröstet.

Laurens van Rooijen, Redaktor (lvr@cyclinfo.ch)
Branche, 17.04.2020

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Im Vorfeld der heutigen Pressekonferenz des Bundesrats drängten Rechtsbürgerliche und Lobbyisten ins Rampenlicht, um die Wichtigkeit einer raschen Rückkehr zur Normalität zu betonen und die Priorisierung ihrer Auftraggeber zu fordern. Nun steht der Fahrplan des Bundesrats in Richtung Normalität fest, und die Velobranche schaut dabei zunächst einmal in die Röhre. Denn der Kreis der Unternehmen, die bereits ab dem 27. April wieder Kunden bedienen dürfen, ist eng gezogen - und durchaus willkürlich.

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Baumärkte und Gartencenter dürfen sich freuen und per 27.April wieder Kundschaft bedienen.

Laut dem Plan des Bundesrates dürfen zuerst Bau- und Gartenmärkte, Gärtnereien und Blumenläden sowie Anbieter von personenbezogenen Dienstleistungen, konkret Coiffeure, Tätowier- und Makeup-Studios sowie Physiotherapeuten, wieder Kunden bedienen. Kein Wort wurde dagegen über den Sport- oder Velohandel verloren. Damit muss dieser wohl wie die anderen Detailhändler auch bis mindestens 11. Mai weiter mit strikten Restriktionen leben, wie sie seit dem 17. März gelten. Oder das Angebot um Haarschnitte und Tattoos erweitern.

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Ist mit der Entscheidung des Bundesrats nicht einverstanden: Daniel Schärer von 2rad Schweiz.
Bild: Stefan Maderner, bikeundbusiness.de

«Der heutige Bundesratsentscheid orientiert sich leider nicht am Sicherheitskonzept der Branche», bemängelt 2rad Schweiz-Geschäftsführer Daniel Schärer. «Als Dachverband des Schweizerischen Zweiradgewerbes sind wir darum enttäuscht über diesen Entscheid. Unsere Betriebe haben bereits vier Wochen Erfahrung mit dieser ausserordentlichen Lage. In dieser Zeit haben sie gelernt, wie die notwendigen Abstände und Hygienevorschriften eingehalten werden können, wie der Zahlungsvorgang ablaufen muss und welche weiteren Massnahmen im Geschäft notwendig sind. Das haben die Zweiradbetriebe sehr gut gemacht.»

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Viel Spass: So darf man sich ab 27. April mangels Distanz wohl den Besuch beim Coiffeur vorstellen.

Der Fahrplan des Bundesrates Richtung Normalität dürfte in den kommenden Tagen heiss diskutiert werden - der Schweizerische Gewerbeverband spricht gar von einem Schlag ins Gesicht der Detailisten, die gegenüber Grossverteilern weiterhin diskriminiert würden. Viele Baumärkte und Gartencenter verkaufen schliesslich auch Velos. In Deutschland wurde die Wiedereröffnung der Detailhandelsgeschäfte von deren Fläche abhängig gemacht, wobei kleinere Lokale bevorzugt behandelt wurden. Dies erscheint weniger willkürlich als das nun vom Bundesrat gewählte Vorgehen. Trotz der Unstimmigkeiten ist leider nicht damit zu rechnen, dass der Bundesrat auf seinen Entscheid zurückkommen wird.

www.2radschweiz.ch

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