Bosch: Mehr Funktionen durch Konnektivität

Mit neuen Motoren und Akkus ist es noch nicht getan: Bosch eBike Systems präsentiert für das Modelljahr 2020 auch bei den Themen Konnektivität und Software-Lösungen eine Reihe von Neuheiten und Lösungen, die für Endverbraucher wie für Fachhändler von grossem Interesse sind.

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Produkte, 19.06.2019

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Die Hardware - also Motor, Akku und Display - sind nur ein Teil eines elektronischen Hilfsantriebs. Die Software ist der andere Teil, der nicht unterschätzt werden sollte: Sie entscheidet zum Beispiel darüber, wie fein die Unterstützung eines Motors einsetzt und wie «smart» dieser seine Hilfe dosiert. Doch damit ist es noch lange nicht getan: Moderne Endverbraucher wünschen sich eine Verbindung zwischen E-Bike und Smartphone. Diese Konnektivität bietet nicht nur auf Knopfdruck einen raschen Überblick über wichtige Parameter wie den Akkustand und die verbliebene Reichweite, sondern bietet auch Zusatzfunktionen - etwa für die GPS-Navigation oder den Diebstahlschutz. Für Fachhändler spannender ist die Aufzeichnung vom Nutzerverhalten: Wie oft und wie weit fährt ein Kunde auf seinem E-Bike, und wie weit entlädt er oder sie dabei den Akku? Und dann wäre da noch das Reizthema E-Bike-Tuning, wo Bosch eBike Systems dem Fachhandel mit einer innovativen Lösung unter die Arme greift.

Mit dem «Smartphone Hub» lanciert Bosch eBike Systems eine kompakte
Konnektivitäts-Lösung, die auf der «Cobi.Bike App» basiert.
Cobi-Funktionen in schlankem Paket
Mit der Übernahme des Start-Ups Cobi, die im November 2017 von den Wettbewerbshütern abgesegnet wurde, hat sich Bosch geballtes Know-how in Sachen Konnektivität an Bord geholt. Für das Modelljahr 2020 bringt diese Akquisition mit dem «Smartphone Hub» eine erste Produktneuheit hervor. Diese baut im Vergleich zur ursprünglichen Smartphone-Halterung von Cobi deutlich kompakter und verzichtet auf einen Scheinwerfer. In die Grundplatte ist ein monochromes Display integriert, das die wichtigsten Daten wie Tempo, Distanz und Akku-Stand anzeigen kann. Sobald die «Cobi.Bike App» am Smartphone gestartet wird, wird das Handy zum Display: Es lässt sich mit einem Handgriff schnell und sicher in der Halterung verankern und erweitert den Funktionsumfang um die Navigation auf 2D- und 3D-Karten, die Aufzeichnung gefahrener Touren, Meldungen zu eingehenden Nachrichten und Anrufen oder Angaben, die per Bluetooth-Protokoll von Sensoren ans Handy geschickt werden. Auch an die Integration von Strava und Komoot wurde gedacht. Die Bedienung erfolgt über die vertraute Lenkerfernbedienung.


Auch das kompakte «Kiox»-Display lässt sich nun mit dem Smartphone
koppeln, und zudem erhöht die «Lock»-Funktion den Diebstahlschutz.
Wer beim Lenkerdisplay eher der Maxime «weniger ist mehr» folgt, muss deshalb nicht auf eine Verbindung vom E-Bike mit dem Smartphone verzichten. Dafür sorgt die Bluetooth-Anbindung vom kompakten «Kiox»-Display zusammen mit der Smartphone-App und dem Online-Portal «eBike Connect». Auch Software-Updates lassen sich dank der Konnektivität kabellos auf den Bordcomputer laden. Eine spannende Neuerung ist die clevere «Lock»-Funktion: Über einen auf dem Smartphone hinterlegten, digitalen Schlüssel werden Mittelmotor, «Kiox»-Display und Handy gekoppelt. Sobald man das Display abnimmt, wird der Motor deaktiviert. Erst wenn das richtige Display wieder am E-Bike angebracht wird, funktioniert der Antrieb wieder, nicht aber mit einem anderen Display ohne den korrekten, digitalen Schlüssel. Speziell für E-Mountainbikes mit dem «Performance Line CX»-Antrieb bietet Bosch eBike Systems mit «eSuspension» ab dem Modelljahr 2020 die Möglichkeit, die Fahrwerkseinstellungen über die Lenkerfernbedienung des Antriebssystems an die jeweilige Situation anzupassen. Vorerst funktioniert dies nur mit der «E-Live Valve»-Technologie von Fox.

Nachdem die Anti-Tuning-Software 2019 erst Teil vom Diagnose-Tool für
Fachhändler war, integriert sie Bosch ab 2020 in die Antriebssysteme.
E-Bike-Tuning: Kein Kavaliersdelikt!
Eine besondere Herausforderung für die Industrie wie für den Fachhandel stellt das Chiptuning von E-Bikes dar. Fachhändler, die ein manipuliertes E-Bike reparieren, machen sich mitunter haftbar. Und aus Sicht von Bosch eBike Systems-Geschäftsführer Claus Fleischer könnte durch gehäufte Manipulation auch der Status von E-Bikes als Fahrräder mit allen Rechten und Pflichten in Frage gestellt werden: «Auch wenn wir hier als Spielverderber erscheinen: Der Kampf gegen Chip-Tuning und Manipulation ist uns ein wichtiges Anliegen, und dafür haben wir eine neue Software entwickelt, die Tuning am E-Bike erkennt und darauf die Unterstützung spürbar reduziert.» Konkret werden verschiedene Eckwerte erhoben und per Algorithmus abgeglichen. Nach rund 35 Kilometern Distanz kann die Software Tuning erkennen, zeigt einen Fehlercode im Display an und wechselt in den «Limp Home Modus», bei dem die Unterstützung stark reduziert wird. Dieser wird erst wieder deaktiviert, wenn man während 90 Minuten ohne jede Manipulation des Antriebs unterwegs ist - und das auch nur zwei Mal. Beim dritten Mal kann nur noch der autorisierte Fachhändler mit Hilfe vom Diagnostic Tool die Sperre aufheben.
www.bosch-ebike.com
www.fuchs-movesa.ch
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