Konnektivität, also die Kopplung mit dem Smartphone, ist einer der ganz grossen Trends beim E-Bike. Um auch in dieser Hinsicht ganz vorne mitspielen zu können, gleist Bosch als einer der führenden Anbieter von Antriebssystemen nun die Übernahme des deutschen Start-Ups Cobi auf.
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Branche,
29.09.2017
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Die Idee, welche das Start-Up Cobi seit der Gründung 2014 verfolgt, ist nahe liegend: Alle wichtigen Angaben wie Tempo, Distanz, verbleibende Reichweite und Route sollen beim E-Bike statt auf einem eigenen Lenkerdisplay auf dem Smartphone dargestellt werden. Dieses wird dafür mit dem Antriebssystem des E-Bikes gekoppelt und mittels eines Halters am Lenker befestigt, der zugleich über einen integrierten Scheinwerfer verfügt. Zusätzlich lässt sich auch ein Rücklicht mit integrierten Blinkern mit der Lenkereinheit koppeln. Aus Sicht der Velobranche bietet diese Konnektivität eine Vielzahl an Möglichkeiten in Sachen After-Market-Service: Technische Probleme lassen sich vorzeitig erkennen und beheben, und die Kenntnis über die Nutzungsgewohnheiten der Kundschaft erleichtert es dem Fachhandel, gezielte Zusatzverkäufe abzuwickeln - etwa einer Regenjacken oder von warmer Winterbekleidung. Während Stromer auf eine massgeschneiderte Konnektivität mit eigener App setzt, zielen Anbieter wie Cobi oder Comodule darauf ab, mit möglichst vielen Antriebslieferanten und E-Bike-Produzenten zu kooperieren.
Dieses Video ist zwar bereits über zwei Jahre alt, zeigt aber auch so die Möglichkeiten und Funktionen von Cobis smarter Lenkerhalterung.
Mit der Akquisition von Cobi sichert sich Bosch nun die exklusive Nutzung der Technologie des Start-Ups und macht einen grossen Sprung in Sachen Konnektivität. Als Geschäftsführer von Bosch E-Bike Systems kommentiert Claus Fleischer den Zukauf wie folgt: „Mit der Akquisition der Cobi GmbH erweitern wir das Produktportfolio von Bosch eBike Systems im Bereich der vernetzten Produkte und Services optimal. Cobi bringt hier die nötige Kompetenz, Erfahrung und die entsprechenden Technologien für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit.“ Cobi-Gründer und CEO Andreas Gahlert sieht in der Fortführung des Unternehmens wie auch der Marke Cobi eine grosse Chance: „Mit Bosch als strategischem Partner sehen wir weltweit ein enormes Wachstumspotential im Bereich der digital vernetzten Produkte und Dienste im Umfeld Fahrrad. Für uns eindeutig ein wichtiger Schritt in die Zukunft.“ Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden.