Bern legt nach: 30 Prozent Veloanteil bis 2035

Bern ruht sich nicht auf den Lorbeeren aus. Nachdem das Ziel für 2030 bereits erreicht wurde, setzt der Berner Gemeinderat die Latte höher: Bis 2035 soll jeder dritte Weg in der Stadt mit dem Velo zurückgelegt werden.

Fabian Baumann, Redaktor (fabian.baumann@velojournal.ch)
News, 26.11.2025

Bern macht ernst mit der Verkehrswende. Die Stadtregierung hat am 20. November ambitionierte neue Ziele für den Fuss- und Veloverkehr präsentiert. Der Plan ist klar: Der Modalsplit soll sich weiter zugunsten der aktiven Mobilität verschieben. Konkret strebt der Gemeinderat an, dass bis 2035 30 Prozent aller Wege mit dem Velo und 35 Prozent zu Fuss zurückgelegt werden. 

Vom Musterschüler zum Streber?

Der neue Zielhorizont wurde notwendig, weil Bern seine eigenen Hausaufgaben schneller erledigt hat als gedacht. Das ursprüngliche Ziel, den Veloanteil bis 2030 zu verdoppeln, ist gemäss der Stadt bereits erreicht. Nun gilt es, das Niveau nicht nur zu halten, sondern die «Velohauptstadt» in eine neue Liga zu führen.

Verkehrsdirektor Matthias Aebischer bezeichnete die 30-Prozent-Marke als «ambitioniertes Ziel». Der Schlüssel zum Erfolg liege darin, neue Zielgruppen zu erschliessen. «Wenn wir es schaffen, dass insbesondere auch Menschen mit einem grösseren Sicherheitsbedürfnis und wenig Veloerfahrung in den Sattel steigen, dann ist das durchaus realistisch», so Aebischer.

Trennung als neues Credo

Um diese vorsichtigeren Velofahrenden auf die Strasse zu holen, setzt Bern auf eine angepasste Infrastruktur-Philosophie. Mit den aktualisierten Masterplänen für Fuss- und Veloverkehr werden neue Standards gesetzt. Ein zentraler Punkt ist die Entflechtung: Wo immer möglich, sollen Velos und Fussgänger künftig getrennte Wege gehen – oder fahren. Das beendet das oft konfliktträchtige Mischverkehrs-Regime und dürfte die Aufenthaltsqualität für beide Gruppen erhöhen.

Schulstrassen und Bahnhofs-Parking

Das Massnahmenpaket für die Jahre 2025 bis 2027 enthält weitere konkrete Schwerpunkte. Mit sogenannten «Schulstrassen» und kinderfreundlich gestalteten Umgebungen soll die eigenständige Mobilität der Jüngsten gefördert werden. Ferner will die Berner Stadtregierung der chronischen Parkplatznot am Bahnhof Bern mit dem Ausbau der Abstellplätze begegnen. 

 

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