Auch Shimanos neue XT Di2 rollt kabellos ins Gelände

Nur zwei Wochen nach der Lancierung der neuen, kabellosen XTR-Gruppe schiebt Shimano die neue XT-Gruppe nach. Von der Schaltung bis zu den Bremsen bekommt diese viele Merkmale der neuen Topgruppe mit auf die Trails.

Laurens van Rooijen, Redaktor (lvr@cyclinfo.ch)
Produkte, 20.06.2025

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Angesichts der geballten Ladung an Innovation, die Shimano in die vor zwei Wochen lancierte, neue XTR Di2-Gruppe gesteckt hatte, war Brancheninsidern klar: All diese neue Technik dürfte nicht lange der Mountainbike-Topgruppe vorbehalten bleiben. Prompt schieben die Japaner bereits für das Modelljahr 2026 auch eine komplett überarbeitete XT Di2-Gruppe nach - denn in diesem Preissegment fallen die Stückzahlen schon einiges höher aus. Die «XT M8200 Di2» legt wie die grosse Schwester viel Wert auf schnelle Gangwechsel und hohe Zuverlässigkeit. Damit die kabellose, elektronische Schaltung auch gelegentliche Stürze ohne Funktionseinbussen wegsteckt, hat Shimano auch auf eine robuste Konstruktion geachtet.

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Elektronik fürs Grobe: Shimano hat die neue XT Di2 auf eine rauhe Gangart ausgelegt.

Das zeigt sich beim «Skid Plate»-Design des Schaltwerks: Dank deutlich kompakter ausfallendem «Shadow ES»-Reibungsdämpfer weist dieses ein keilförmiges Profil auf. Dadurch bleibt das Schaltwerk bei Stürzen nicht an Wurzeln oder Steinen hängen. Zudem ist ein Mechanismus eingebaut, der das Schaltwerk nach einem Sturz wieder in die korrekte Ausgangsstellung bringt, und mit Hilfe der E-Tube-App kann die Position des Schaltwerks in je 16 Stufen in beide Richtungen fein justiert werden. Direkt unter dem Lenker montiert, ist der mit einer Klemmschelle wie als iSpec-Variante erhältliche «Rapid ES»-Schalthebel ebenfalls gut geschützt - und bietet zwecks Optimierung der Ergonomie eine Vielzahl an Einstellmöglichkeiten.

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Optisch kommt die neue XT Di2 dezent daher, aber bei der Technik und der
Funktion gibt es nur wenige Abstriche gegenüber der neuen XTR Di2.

Der Akku mit einer Kapazität von 310 mAh steckt gut geschützt im Parallelogramm. Wie bei der neuen XTR Di2 bietet Shimano auch bei der XT Di2 zwei Varianten zur Auswahl: Die Kombination von langem Schaltwerkskäfig und einer Kassette mit 10 bis 51 Zähnen bringt eine grosse Bandbreite, während die Kombination von einem kürzeren Käfig mit einer Kassette mit 9 bis 45 Zähnen Gewicht spart und mehr Bodenfreiheit bringt. Die Aluminium-Kurbeln im Hollowtech-II-Design sind in Längen von 160 mm bis 175 mm in 5-mm-Schritten erhältlich und drehen auf einer hohlen Stahlachse mit 24 mm Durchmesser. Die Montage der Kettenblätter mit 28 bis 26 Zähnen erfolgt direkt und ohne Spider am rechten Kurbelarm.

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Die Scheibenbremsen der neuen XT Di2 sind wahlweise mit Bremszangen mit
zwei oder vier Kolben erhältlich, aber beim Bremshebel gibt es keine Varianten.

Für E-Bikes bietet auch die XT Di2 ein Schaltwerk ohne Batterie, aber mit einem 12-Volt-Stromkabel, das an die Batterie des E-Bikes angeschlossen werden kann. Damit stehen in Kombination mit EP-Hilfsmotoren von Shimano die Free Shift und Auto Shift-Funktionen zur Verfügung - und mit Bosch-Motoren die E-Shift-Funktion. Bei den Bremsen hat man die Wahl zwischen Bremszangen mit vier oder mit zwei Kolben, wobei letztere in Versionen für Postmount oder Flatmount erhältlich sind. Anders als bei der XTR gibt es aber keinen besonders leichten Bremshebel für Crosscountry-Bikes. Der Alu-Hebel der neuen XT Di2 liegt sehr gut in der Hand, kommen mit Ergo-Flow-Technlogie, und die Reichweite lässt sich über ein Stellrad fein einstellen.

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Wie schon bei der XTR Di2 bietet Shimano auch bei der XT Di2 Laufräder an. Bis
auf die Aluminium-Felgen sind diese identisch und drehen auf Industrielagern.

Dank dem neuen, orangefarbenen Mineralöl mit niedrigerer Viskosität und einigen Optimierungen im Innenleben der Hydraulik soll die neue XT Di2-Bremse zudem über einen grösseren Temperaturbereich einen konstanten Druckpunkt bieten. Auch Laufräder gehören zur neuen XT Di2-Gruppe: Diese werden sowohl in 29- wie in 27.5-Zoll angeboten und bestehen aus tubeless-ready Aluminium-Felgen mit einem asymmetrischen Profil und einer Innenweite von 30 mm, 28 Edelstahlspeichen und neuen Naben mit Flansch, einfach austauschbaren Industrielagern (jawohl!) und Centerlock-Aufnahmen für die Bremsscheiben aufgebaut. Für knackige Antritte glänzt der neue Microspline-Freilauf mit einem Eingriffswinkel von nur 3.5 Grad. 

Fotos: zVg Shimano / Sterling Lorence   

www.shimano.com
www.fuchs-movesa.ch

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