Nach pandemie-bedingten Einbussen zu Beginn der Saison 2020 ging in den Folgemonaten auch bei der Accell Group die Post so richtig ab. Die Folge sind glänzende Geschäftszahlen des Konzerns, unter dessen Dach Marken wie Haibike, Lapierre, Koga, Ghost oder XLC operieren. Der Nettoumsatz legte um 17 Prozent auf CHF 1.4376 Milliarden zu. Der Konzerngewinn (EBIT) stieg gleichzeitig um 25 Prozent auf CHF 82.94 Millionen an, während der Nettogewinn CHF 71.66 Millionen betrug - 2019 hatte dieser nur CHF 3.1 Millionen betragen. Als CEO der Accell Group kommentiert dies Ton Anbeek wie folgt: «Nachdem die ersten Fahrradläden in ganz Europa nach den ersten Schliessungen wieder geöffnet waren, kam es in der zweiten Jahreshälfte zu einer starken Erholung und einer anhaltend hohen Nachfrage, was mehr denn je beweist, dass das Fahrrad die Welt nach vorne bringt.»

Mit ihrem breiten Portfolio und Marken wie Haibike, Lapierre, Koga oder Van Nicholas
deckt die Accell Group viele Trends ab - und profitiert entsprechend. Foto: zVg
Warenengpässe lassen DACH-Region schwächeln
Der signifikante Umsatzanstieg War laut Anbeek breit gefächert: Die Kategorien Fahrräder und Lastenvelos sowie die Bereich Teile & Zubehör hätten stark dazu beigetragen. Der Teilebereich «Accell Parts» glänzte dabei mit einem Plus von 36.2 Prozent, wodurch der Umsatz auf CHF 380.85 Millionen anstieg. Interessant ist auch die regionale Entwicklung des Velosegments, wo der Umsatz über alle Länder hinweg um 10.9 Prozent auf CHF 1.053 Milliarden stieg. In der DACH-Region, in der beinahe die Hälfte der Veloumsätze getätigt werden, musste die Accell Group einen Rückgang um 0.4 Prozent auf CHF 455.17 Millionen hinnehmen. Für diesen Rückgang macht die Accell Group die geringe Verfügbarkeit vieler Modelle verantwortlich. Ausser Störungen in der Zulieferkette und Logistik habe die Schliessung der Verkaufslokale in Deutschland Probleme bereitet. Nicht so in der Schweiz, wo die Accell Group nochmals kräftig zulegte und einen neuen Rekordumsatz erzielen konnte.

CEO Ton Anbeek sieht die Veloindustrie im allgemeinen und die Accel Group gut aufgestellt,
um vom zunehmenden Veloverkehr im Alltag wie in der Freizeit zu profitieren. Foto: zVg
Rosige Aussichten für die Industrie
Statt der DACH-Region wurden so im vergangenen Geschäftsjahr die Benelux-Länder mit einem Plus von 18.1 Prozent auf CHF 271.82 Millionen und Resteuropa mit einem Plus von 28.1 Prozent auf CHF 307.87 Millionen zu den Wachstumsmotoren im Velosegment. Im Wirtschaftsbericht äussert sich Ton Anbeek zur problematischen Liefersituation, die sich aktuell quer durch die Velobranche zieht: «Bei anhaltend hohen Kundenbestellungen wirkt sich Covid-19 auf die Stabilität unserer Wertschöpfungskette aus, da Lieferengpässe und globale Lieferunterbrechungen zu längeren Lieferzeiten bei Fahrrädern führen. Wir werden weiterhin Massnahmen ergreifen, um die Auswirkungen dieser Störungen auf die Versorgung so weit wie möglich zu reduzieren.» Die Zukunft des Velos und der Accell Group sieht Anbeek rosig und verweist dabei auf Investitionen in die Velo-Infrastruktur an vielen Orten und viele Neu-Velofahrende, die für einen anhaltenden Boom sorgen dürften.







