Tracker führt zu gestohlenen Velos in Mailand

Insgesamt 18 Velos wurden bei einem Einbruch in einem Baarer Veloladen entwendet. In einem der Velos war aber ein Tracker versteckt. So konnte das Diebesgut auf abenteuerliche Weise in Mailand wieder gefunden werden.

Aline Kuenzler, Autorin (aline.kuenzler@velogisch.ch)
News, 03.09.2024

«Ich konnte nicht schlafen, ich dachte nur an mein Bike», erzählte ein Kunde gegenüber Pilatus Today nach dem Einbruch im Baarer Velogeschäft Phoenix-Bike. Dort wurden Anfang August neben seinem noch weitere siebzehn Velos entwendet.

Der schlaflose Rennvelofahrer wollte sein noch fast neues Velo unbedingt zurück. Da er einen Apple «Air Tag» im Rahmen versteckt hatte, konnte er den Standort seines geliebtes Zweirads orten. Dieser kleine Sender ist mit dem Smartphone des Besitzers verbunden und lokalisiert sich anhand anderer Apple-Smartphones und -Geräte auf wenige Meter genau.

Gestohlenes Rennrad taucht in Mailand auf

Der «Air Tag» am Rennrad wurde einige Tage nach dem Einbruch fast 300 km von Baar entfernt in Mailand lokalisiert. Dies hielt den bestohlenen Rennvelofahrer nicht davon ab, sein Zweirad auf eigene Faust zu suchen. So stieg er mit einem leeren Fahrrad-Transportsack, aber voller Zuversicht, in den Zug nach Italien.

In Mailand konnte mit Unterstützung der lokalen Polizei nicht nur der Tracker, sondern auch das Rennvelo sowie alle anderen gestohlenen Bikes gefunden werden.

Vorsicht statt Nachsicht

Glück im Unglück hatte der Baarer Rennvelofahrer. Ein GPS-Sender kann helfen, ein verschwundenes Velo wieder zu finden. Ein Diebstahl kann damit aber nicht verhindert werden. Auf eigene Faust nach dem zweirädrigen Diebesgut zu suchen, kann auch gefährlich sein.

Die Zürcher Stadtpolizei rät auf Anfrage von Velojournal deshalb zur Prävention und empfiehlt den Einbezug der Polizei nur, wenn «die genaue Örtlichkeit des Velos bekannt ist». Sei keine zeitnahe Ortung möglich oder umfasst diese beispielweise einen ganzen Gebäudekomplex, so soll der Diebstahl online über suisse-epolice.ch gemeldet werden.

Auch wenn man das gestohlene Zweirad lokalisieren kann, heisst das leider noch nicht, dass man das Diebesgut auch zurückbekommt.

Die besten GPX-Tracker für Fahrräder und E-Bikes

Der «Air Tag» von Apple ist nur einer von Dutzenden Tracker-Systemen. Velojournal testet aktuell zusammen mit dem TCS neun verschiedene GPS- und IoT-Tracker. Welche Tracker exakt orten können, lange Akkulaufzeiten haben und gut getarnt sind, gibt es in der nächsten Print-Ausgabe zu lesen.

Der US-Fahrradhersteller Trek hat eine Rückrufaktion für E-Bikes der zum Trek-Konzern gehörenden Marke Electra gestartet. Electra-Bikes der Modellreihen «Electra Navigator Go!» aus den Jahren 2021 und 2022 sowie «Ace of Spades Go!» aus den Jahren 2018, 2021 und 2022 sollen ab sofort nicht mehr gefahren werden.

Electra E-Bikes: Schrauben müssen ersetzt werden

Gemäss Mitteilung von Trek enthalten bestimmte Schrauben, mit denen das hintere Schutzblech am E-Bike befestigt ist, keine Gewindesicherung und können sich während des Transports oder der Fahrt lösen. «Wenn die Schrauben herausfallen, kann sich das Schutzblech unter das Hinterrad drehen, wodurch der Fahrer die Kontrolle über das Fahrrad verlieren kann. Es besteht Verletzungsgefahr», teilt Trek mit.

Entschädigung für Umtriebe

Besitzerinnen Besitzer eines vom Rückruf betroffenen E-Bikes sollen es zu einem autorisierten Trek- oder Elektra-Händler bringen. Die Schrauben werden dort kostenlos ersetzt. Für die entstandenen Umtriebe erhielten Kundinnen und Kunden einen Einkaufsgutschein im Wert von zehn Franken, heisst es in der Mitteilung zum Rückruf.

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