Accell stellt US-Geschäft zur Disposition

Dass der Velo-Fachhandel in den Vereinigten Staaten schwierige Zeiten durchmacht, ist nichts Neues. Dass nun aber die Accell Group die Ausgliederung ihres zur Zeit defizitären US-Geschäfts erwägt, zeigt auf, wie ernsthaft die Detailhandels-Krise in Übersee ist.

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jw/lvr
Branche, 21.12.2018

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Unter dem Motto «Lead Global, Win Local» hat die global operierende Accell Group eine neue Unternehmensstrategie formuliert. Dabei werden verschiedene nationale Märkte zu sechs Schlüsselregionen zusammengefasst, die sich durch ähnliche Bedürfnisse und Vorlieben auszeichnen. Dazu kommt eine ausgeprägte Omnichannel-Strategie, welche das Unternehmen stärker auf Verbraucher ausrichten und sicher stellen soll, dass Produkte aus dem Portfolio der Accell Group schnell und unkompliziert verfügbar sind - ob über den Fachhandel oder über die Website und die direkte Belieferung von Endkonsumenten. So will die Accell Group schneller auf gewandelte Gewohnheiten und Bedürfnisse dieser Konsumenten reagieren. Auch die Bündelung des Vertriebs der verschiedenen Accell-Marken auf nationalen Märkten ist Teil dieser Bemühungen: Hierzulande wechselten zuletzt Lapierre und Ghost vertriebstechnisch unter das Dach von Accell Suisse.

Als CEO setzt Ton Anbeek zusammen mit dem neu besetzten Vorstand die neue
Strategie der Accell Group um - und schreckt nicht vor harten Schnitten zurück.
Bei der Präsentation der jüngsten Quartalsresultate der Accell Group fiel Insidern ein anderes Detail auf: Erstmals wurde die Geschäftsentwicklung einmal mit und einmal ohne das zur Zeit defizitäre US-Geschäft dargestellt. Als CEO der Accell-Group erklärt Ton Anbeek dazu: „Wir haben uns entschieden, unsere US-Aktivitäten als separate und nicht zum Kerngeschäft gehörende Einheit zu führen. Dies bedeutet, dass wir unsere US-Aktivitäten in den nächsten sechs bis neun Monaten überdenken und entscheiden müssen, abgesehen von der Verbesserung der Ergebnisse des US-Geschäfts.“ Somit ist klar, dass künftige Optionen für das US-Geschäft ausgelotet werden sollen. Diese reichen von einem Verkauf über die Vergabe der Rechte an ein eigenständig operierendes Geschäft bis zur Beibehaltung, falls sich der US-Markt erholen sollte.

Zur Zeit ist die Accell Group mit über 3000 Angestellten in 84 Ländern der
Welt aktiv - das Engagement in den USA steht nun auf dem Prüfstand.
Da der Accell Group-Vorstand nach der Rundum-Erneuerung nun wieder komplett ist, rückt die erfolgreiche Umsetzung der neuen Unternehmensstrategie in den Fokus. Sollte dies wie gewünscht funktionieren, rechnet man bis zum Jahr 2022 mit einem signifikanten Wachstum. Durch organisches Wachstum, E-Commerce und Akquisitionen strebt die Gruppe bis dahin einen Konzernumsatz von EUR 1.4 bis 1.5 Milliarden an, was einem Umsatzzuwachs von mindestens 31 Prozent entspricht. Der anvisierte Gewinnanteil (EBIT) am Umsatz wird mit 8 Prozent angegeben. Im Geschäftsjahr 2017 setzte die Accell Group insgesamt EUR 1.069 Milliarden um. Daraus resultierte ein deutlich gesunkener operativer Gewinn von EUR 38 Millionen. Im Rahmen der Veröffentlichung der Zahlen für 2017 hatte die Accel-Gruppe den Konzernumbau eingeläutet - mit dem klaren Ziel, wieder eine höhere Marge und mehr Gewinn zu erwirtschaften.
www.accell-group.com
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