Van Dessel «All Day Driver» Gravelbike im Test

Van Dessel ist in der Schweiz bislang wenig bekannt. Die US-Marke hat mit dem «All Day Driver» ein spannendes Gravelbike im Sortiment. Wie sich dieses auf und neben der Strasse macht, zeigt der Langzeittest.

Fabian Baumann, Redaktor (fabian.baumann@velojournal.ch)
Ausprobiert, 12.06.2023

Die Velos von Van Dessel sind hierzulande wenig bekannt. Doch eigentlich zu Unrecht. Gegründet wurde die US-Marke im Jahr 1999 von Edwin Bull in Mendham, New Jersey. Während vieler Jahre agierte Van Dessel als Sponsor eines Cyclo-Cross-Teams.

Mit Wurzeln im Radquer ist die Firma dafür prädestiniert, ein solides Gravelbike herzustellen. Und das tut Van Dessel. Das «All Day Driver» richtet sich an Personen, die ein flexibel einsetzbares Velo suchen, das sowohl im Alltag als auch abseits der asphaltierten Strecken eine gute Figur macht.

Individuell konfigurierbar

Der schön verarbeitete Aluminiumrahmen hat eine eigenwillige Optik mit einem sich gegen das Sitzrohr hin verjüngenden Oberrohr und einem voluminösen Steuerrohr.

Letzteres ist dem Umstand geschuldet, dass sich die Steuerlagerschalen austauschen lassen und so der Lenkwinkel nach Wunsch angepasst werden kann.

Überhaupt lässt sich das ganze Gravelbike individuell konfigurieren. Über die Van-Dessel-Webseite können etwa Breite und Flair des Lenkers oder die Länge des Vorbaus den eigenen Bedürfnissen und Vorlieben angepasst werden.

Gravelbike für unterschiedliche Ansprüche

Der Rahmen und die Carbongabel verfügen über zahlreiche Gewindeösen, an denen sich Taschen fürs Bikepacking, Bidonhalter oder Gepäckträger montieren lassen.

Im Test zeigte sich das Bike als sehr agil. In der Stadt flitzt man auf dem «All Day Driver» geschmeidig durch den Verkehr. Auf Wald- und Schotterstrecken – der wahren Heimat eines Gravelbikes – sorgt der Rahmen für einigermassen komfortable Fahrt, indem er Bodenunebenheiten nicht so direkt an die Person im Sattel weitergibt, wie das ein Rennrad tun würde.

Der Autor hatte viel Spass mit dem Van-Dessel-Bike. Die Rahmengeometrie erlaubt sowohl sportliche als auch bequem-legere Fahrten. Zudem ist das Velo ein Blickfang.

Challenge «Gravel Grinder» Reifen: Im Gelände top, in der Stadt ein Flop

Abzug gibts hingegen für die Reifen des Testbikes: Während sie abseits befestigter Wege gute Dienste verrichteten und mit tiefem Luftdruck viel Grip auf Kieswegen haben, erwiesen sich die Pneus als nur bedingt alltagstauglich.

Während der Testzeit hatte der Autor drei Platten im Vorderrad. Wer das «All Day Driver» primär als sportliches Alltagsvelo nutzt, tut gut daran, einen Reifen mit mehr Pannenschutz zu wählen.

Aktuell wird das «All Day Driver» mit Challenge-«Getaway Pro H-TLR 40C»-Pneus ausgeliefert, die von uns aber nicht getestet wurden.

Van Dessel «All Day Driver»

Shimano «GRX 810» 1x11, Challenge «Gravel Grinder TLR» 700x42 Reifen, ca. 10 kg,
Fr. 3379.–

Getestet: 5 Monate im Alltag und auf heimischen Gravelrunden im Wald

+ Blickfang

+ Vielseiter Rahmen

+ Individuell konfigurierbar

Reifen nicht alltagstauglich 

vandessel.ch