Weniger Gewinn bei Accell, Merida

Die Zahlen der Accell Group zum vergangenen Jahr und von Merida Industries zum ersten Halbjahr zeigen: Auch grosse Akteure der Veloindustrie haben mit schwierigen Rahmenbedingungen zu kämpfen und verdienen weniger.

Laurens van Rooijen, Redaktor (lvr@cyclinfo.ch)
Branche, 23.08.2023

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Da Merida Industries als nach Umsatz zweitgrösster Produzent von Velos und E-Bikes in Taiwan an der Börse kotiert ist, publiziert das Unternehmen vier mal im Jahr Zahlen zum vergangenen Quartier - beschränkt dies aber auf elementare Angaben. Auch diese zeigen, dass sich die Situation im zweiten Quartal eher nochmals verschlechtert hat. Hatte der Umsatz im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr noch um 2.45 Prozent zugelegt, resultierte für das zweite Quartal eine Abnahme um 15.25 Prozent auf CHF (NTD 7.445 Milliarden). Nach den ersten beiden Quartalen ergibt dies eine Abnahme um 6.6 Prozent auf NTD 15.85 Milliarden. Noch stärker ging der Gewinn zurück, was auf hohe Lagerbestände und geringere Margen schliessen lässt: Der Gewinn vor Steuern gab um 31.3 Prozent nach, der Reingewinn lag um 38.8 Prozent unter Vorgabe aus dem Vorjahr.

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Die Aufschlüsselung nach Monaten zeigt, dass der Umsatz bei
Merida Industries erst gegen Jahresmitte ins Stocken geriet.

Auch wenn die neuen Eigentümer KKR die Accell Group gleich nach der Übernahme von der Börse genommen haben, werden nun mit einiger Verzögerung die Zahlen für das Jahr 2022 bekannt. Und diese Zahlen zeigen, dass auch die Schwergewichte der Branche mit dem schwierigen Marktumfeld zu kämpfen haben. So konnte die Anzahl ausgelieferter E-Bikes um 2 Prozent auf 447’000 Einheiten gesteigert werden. Weil der Verkauf konventioneller Velos zugleich um 4 Prozent auf 398’000 Einheiten sank, nahm die Anzahl der im Jahr 2022 ausgelieferten Zweiräder um 1 Prozent auf 845’000 Stück nach. Beim Umsatz konnte die Accell Group ein plus von 4.5 Prozent auf EUR 1.44 Milliarden verzeichnen - aber hier spielt auch die Inflation im Euro-Raum eine wichtige Rolle.

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Ein Blick in die Montage am Accell-Firmensitz im niederländischen Heerenveen.

Laut der niederländischen Wirtschaftszeitung Het Financieele Dagblad machten der Accell Group vor allem die hohen Lagerbestände als gebundenes und zu finanzierendes Kapital zu schaffen. Allein der Vorrat an Komponenten sei gegenüber dem Vorjahr im Wert um 70 Prozent auf EUR 936 Millionen gestiegen. Auch Zinskosten für laufende Kredite und die höheren Lohnkosten drückten auf den Reingewinn der Accell Group, der gegenüber dem Vorjahr um 62 Prozent auf EUR 27 Millionen nachgab. Die Ende Jahr noch offenen Rechnungen gegenüber Zulieferern stiegen von EUR 221 Millionen Ende 2021 auf EUR 299 Millionen Ende 2022. Trotz dieser nicht eben berauschender Zahlen sieht sich die Accell Group auf dem richtigen Weg, um die Marktführerschaft in Schlüsselmärkten zu behaupten.

Fotos: zVg Merida, Acell Group

www.merida-bikes.com
www.accell-group.com

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