Zunächst erschien die Sache noch witzig: Über Socialmedia-Netzwerke wurden verschiedene Zeitungen und Newsportale darauf aufmerksam, dass sich im Mittelmeer wie im Roten Meer ungewöhnlich viele Frachtschiffe und Tanker stauten. Der Grund dafür war eine Havarie mitten im Suez-Kanal: Wegen Elektrik-Problemen und starken Winden war mit der 400 Meter langen und über 60 Meter breiten «Ever Given» eines der grössten Containerschiffe der Welt auf Grund gelaufen. Und dieser Kahn war auf dem Weg von Asien nach Rotterdam, mit einer Unmenge von Containern an Bord.

Sauber Einparken geht anders: Die Position der «Ever Given» im Suezkanal. Quelle: vesselfinder
In der Folge legte sich die «Ever Given» im Suezkanal so quer, dass gar nichts mehr ging. Erste Versuche, den Kahn mit Hilfe von acht Schleppern wieder flott zu bekommen, waren wegen starker Winde nicht erfolgreich. Die Dauer der Blockade des Suez-Kanals lässt sich im Moment nicht abschätzen - die «Financial Times» zitiert eine Bergungsfirma, die im schlimmsten Fall von mehreren Wochen ausgeht. Wenn alle anderen Ansätze scheitern, muss ein Teil der Container abgeladen werden, um das Schiff wieder flott und Wasser unter den Kiel zu bekommen. Auf Grund der Route der «Ever Given» ist es zudem mehr als nur wahrscheinlich, dass die Velobranche von dieser Störung betroffen ist.

Der Suezkanal ist eine Arterie für die globale Seefracht, und eine Blockade zieht
massive Rückstaus und gravierende Störungen nach sich. Quelle: vesselfinder
Die «Ever Given» befindet sich im Besitz des japanischen Unternehmens Shoei Kisen Kaisha, fährt aber unter der Flagge von Panama. Der taiwanesische Logistik-Anbieter Evergreen hatte das Schiff gechartert, und dieses hatte zunächst in Taiwan, dann im chinesischen Hafen Yantian bei Hong Kong und schliesslich in Malaysia Halt gemacht, um Container an Bord zu nehmen. Darauf machte sich die «Ever Given» auf den Weg in Richtung Rotterdam, wo sie 31. März erwartet wurde. Dieses Datum dürfte auf Grund der Havarie nun hinfällig sein. Und je länger der Kanal nicht passierbar ist, desto mehr Schiffe werden sich verspäten.







