Seit langem träumen Lukas und Ludwig davon, aus der Schweiz nach Istanbul zu reisen. Beide Namen, Lukas und Ludwig, beginnen mit Lu. Das Ziel Istanbul endet umgekehrt auf -ul. Also braucht auch der Startort die Endung -ul: Agasul! So geht der Schüttelreim auf, und es gilt: Mit Lukas und Ludwig von Agasul nach Istanbul.
Die Abendsonne bringt die Zelte auf dem Campingplatz in Feldkirch zum Leuchten. Dann tobt während des Nachtessens ein Gewitter übers Land. Am folgenden Morgen ist die Luft kühl, die Morgenlandfahrer packen die pflotschnassen Zelte ein. Mit drei Kilo Regenwasser Mehrgewicht im Gepäck nehmen sie die Pässe Vorarlbergs unter die Räder.
Erst ist der Himmel gnädig weiss, während der Abfahrt vom Furkajoch erleichtert er sich. Den Hochtannbergpass überwinden sie in eisigem Regen, hinter dem Hahntennjoch schlottern Glieder und Vorbau bis Innsbruck ...
Infos zur Tour
Kurzbeschreibung: Dem Pässereigen quer durch Österreich folgen in Ungarn und Rumänien Flachstücke mit Autolawinen und bissigen Hunden. Südlich der beiden rumänischen Gebirgsstrassen geht es über die Donau, durch Bulgarien nach Griechenland, ans Thrakische Meer, dann in die Türkei und am Marmarameer nach Istanbul. Velojournal war im Juli/August 2024 unterwegs.
Strecke: Agasul (CH) – Wildhaus (1090 m ü.M.) – Feldkirch (A) – Furkajoch (1760) – Au – Hochtannbergpass (1679) – Elmen – Hahntennjoch (1903) – Innsbruck – Jenbach – Zillertaler Höhenstrasse (2011) – Zell am Ziller – Gerlospass (1507) – Mittersill – Pass Thurn (1273) – St. Johann in Tirol – Fieberbrunn – Pass Griessen (1000) – Saalfelden – Dientner Sattel (1357) – Bischofshofen – Radstatt – Stein an der Enns – Sölkpass (1790) – Judenburg – Gaberlsattel (1543) – Graz – Szentgotthard (H) – Zalaegerszeg – Balatonfüred – Budapest – Dunaföldvár – Szeged – Arad (RO) – Sebeș – Transsilvanische Alpenstrasse Transalpina DN 67C – Pasul Tărtărău (1678) – Pasul Urdele (2145) – Râmnicu Vâlcea – Sibiu Hermannstadt – Cârțișoara – Hochstrasse Transfăgărășan DN 7C – Pasul Paltinu (2042) – Pitești – Turnu Mâgurele – Giurgiu – Ruse (BG) – Veliko Tarnovo – Pass Prohod na Republikata (700) – Nova Zagora – Kărdžali – Pass Makaza (468) – Komotini (GR) – Alexandroupolis – Keșan (TR) – Şarköy – Tekirdağ – Istanbul.
Distanz und Höhenmeter: Über 3442 Kilometer erfreuen 30 344 Meter himmelwärts.
Logis und Verpflegung: Viele Herbergen bis Ungarn, danach ist das Zelt nützlich. Einen Laden findet man in jedem Dorf.
Rückreise: Nachtzüge Istanbul—Bukarest und Bukarest—Wien, ohne Anschluss, also Übernachtung in Bukarest. Wien—Schweiz am Tag. Schikanöse Grenzkontrollen. Mit dem Velotransport im Sack, d.h. im Liegewagenabteil, kostet die Reise um die 800 Franken pro Person und geht zum Beispiel so: Istanbul ab Montag 20 Uhr, Bern an Donnerstag 24 Uhr.
Dokumentation: Autoatlas Europa 1:800 000 von Freytag & Berndt, Fr. 19.40.