Noch mögen die Stückzahlen im Lastenvelo-Segment überschaubar sein. Aber das jährliche Wachstum lag in den vergangenen Jahren oft im dreistelligen Bereich, und diese Kategorie bringt neue Kundschaft aufs Velo. Das weckte auch das Interesse grosser Akteure in der Velo-Industrie. Tektro und Magura bieten auf nochmals mehr Leistung optimierte Scheibenbremsen, und Reifenhersteller bringen wegen höheren Systemgewichten voluminöse Varianten ihrer Alltagsreifen mit verstärkten Seitenwänden auf den Markt. An der Eurobike-Premiere in Frankfurt wurde dem Lastenvelo eine grosse Bühne bereitet, und Shimano hat eben erst angekündigt, an der Entwicklung von Komponenten für dieses Segment zu arbeiten.

Das «Fetch+ 2» wiegt laut Trek 31 kg und ist auf ein maximales
Gewicht von 200 kg ausgelegt - einmal zünftig Beladen, bitte.
Nun wird mit Trek erstmals ein grosser US-Hersteller im Lastenvelo-Segment aktiv - und das mit Ambitionen und zwei Modellen. Das in drei Farben erhältliche «Fetch+ 2» (empfohlener Verkaufspreis CHF 5199.-) ist ein kompaktes Longtail mit 20-Zoll-Laufrädern und Platz für zwei Kindersitze auf dem verlängerten Gepäckträger. Aufnahmen für Taschen an den Seiten von Hinterbau und Gabel bieten Platz für weitere Zuladung. Die zehn Gänge werden per «Deore»-Schaltung von Shimano geschaltet und die Vierkolben-Bremsanlage stammt von Tektro. Beim Hilfsantrieb kommt Boschs «Performance Line Cargo» in der smarten Ausführung zum Einsatz, mit einem seitlich zu entnehmenden «Powertube»-Akku mit einer Kapazität von 500 Wh.

Mit der hochgezogenen EPP-Box bietet das «Fetch+ 4» viel Schutz
für kleine Passagierte oder für Ladung verschiedenster Art.
Nochmals eine Portion grösser fallt das «Fetch+ 4» (empfohlener Verkaufspreis CHF 8099.-) als erstes ausgewachsenes Longjohn-Lastenvelo von Trek aus. Die zwischen Lenker und Vorderrad positionierte Transportbox ist aus verdichtetem EPP-Schaum gefertigt, entsprechend robust und bietet zudem angemessenen Schutz für die Zuladung, die in der Box maximal 80 kg betragen darf. Boschs «Performance Line Cargo»-Hilfsantrieb sorgt in der smarten Ausführung für eingebauten Rückenwind. Der «Powertube»-Akku bietet beim Dickschiff 750 Wh Kapazität, und beim Antrieb setzt Trek auf die Kombination einer Enviolo-Nabe mit einem Zahnriemen von Gates. Und ja: Bei einem maximalen Systemgewicht von 250 kg ist klar, dass die Bremsen kräftig verzögern.

Vom einfach zu entnehmenden «Powertube»-Akku bis zu konturierten
Sitzen mit Fünfpunkte-Gurten hat sich Trek einiges einfallen lassen.
Beim «Fetch+ 4» sorgt eine Variostütze mit satten 200 mm Hub dafür, dass mit nur einer Rahmengrösse eine grosse Bandbreite an Körpergrössen abgedeckt wird. Beim günstigeren «Fetch+ 2» greift Trek zu einer einfacheren Teleskop-Konstruktion mit Schnellspanner, um den gleichen Effekt zu erreichen - ein echter Vorteil für eine Familienkutsche, die von beiden Elternteilen genutzt werden soll. Die Lastenvelos von Trek sind ab sofort lieferbar und stehen schon bei manchem Fachhändler.
Fotos: zVg Trek Bikes







