
Die Veranstalter melden ein leichtes Wachstum bei Ausstellern wie Besuchern.
Ins Stocken geriet der Fluss der Letzteren aber nur selten.
An den ersten drei Tagen strömten laut offizieller Zählung 22’113 Besucher in die Messehallen, davon 7’776 internationale Besucher aus nicht weniger als 97 Ländern. Wie schon in den Vorjahren stellte China (inklusive Hong Kong) dabei das stärkste Kontingent, gefolgt von Japan und Korea. Wie bereits in den Vorjahren schaffte es auch Deutschland wieder in die Top10. Als Veranstalterin der Messe kommunizierte Taiwans Kommission zur Förderung des Außenhandels Taitra eine Zunahme auf Seiten der Aussteller um 3 Prozent und auf Seiten der Besucher um 6 Prozent. Angesichts der durchzogenen Messe im Vorjahr darf durchaus auch von einer faktischen Zunahme ausgegangen werden. Auf Seiten der Aussteller wie der Besucher herrschte nach dem schwierigen Jahr 2016 auf breiter Front Zweckoptimismus vor - frei nach dem Motto: Eigentlich kann es nur besser werden.

Taitra-Präsident Walter Yeh (Mitte) und iF-CEO Ralph Wiegmann (ganz rechts)
posieren mit den Gewinnern der sieben goldenen d&i Awards.
Mit Innovation gegen die Absatzflaute
Dass die Fahrrad-Industrie in Taiwan Chefsache ist, zeigte sich an der Tatsache, dass es sich die Staatspräsidentin Tsai Ing-wen nicht nehmen ließ, an der Eröffnungszeremonie Präsenz zu markieren. In ihrer Rede lobte sie die heimische Fahrrad-Industrie für ihre anhaltende Innovationskraft. Diese habe auch in einem schwierigen Jahr dafür gesorgt, dass der Durchschnittspreis pro exportiertem Fahrrad weiter angestiegen sei. Dazu trug auch ganz wesentlich der ungebremste Trend hin zu Fahrrädern mit elektrischem Hilfsantrieb bei - ob für die Straße oder für Gelände. Auch in den Messehallen waren komplette E-Bikes sowie verschiedenste Komponenten für diese allgegenwärtig - von Motoren über Batterien bis zu diversen Rahmen mit Aufnahmen für Mittelmotoren von Bosch, Brose oder Shimano. Weitere Trends betrafen die fortschreitende Integration elektronischer Zusatzfunktionen sowie die Koppelung von Fahrrad und Smartphone.

Rund 800 Besucher nutzen am erstmals durchgeführten Demo Day die
Gelegenheit, neue Produkte auf Asphalt wie im Gelände zu probieren.
Noch deutlich ausbaufähig, aber durchaus vielversprechend war der erstmals durchgeführte Demo Day am Tag vor der offiziellen Eröffnung der Messe: Im Hua Zhung Campsite-Park am Damsui-Fluss boten über 20 Aussteller und über 30 Marken - darunter viele lokale Hersteller und Vertriebe, aber auch global tätige Anbieter wie Magura und FSA - Medienvertretern und Fachbesuchern die Gelegenheit, Produkte zu testen. Außer einer asphaltierten Runde mit einigen engen Kurven und einer vorgängig durch die Wiese verlaufenden Mountainbike-Strecke stand dafür auch ein kleiner Pumptrack aus Holzelementen zur Verfügung. Von diesem Angebot machten trotz starken Windes und bedeckten Himmels insgesamt rund 800 Besucher Gebrauch. Für das leibliche Wohl war dank verschiedener Verpflegungsstände gesorgt, und wer aus Mangel an Platz im Reisegepäck keinen Radhelm eingepackt hatte, konnte sich umsonst einen ausleihen.

Auf Grund der Termin-Verschiebung in den Herbst vergehen
bis zur nächsten Taipei Cycle Show satte 19 Monate.
2018 geht die Taipei Cycle Show vom 31. Oktober bis am 3. November über die Bühne. Welche Folgen dieser neue Termin, der die Leitmesse Asiens in die Nähe des OEM-Events Taichung Bike Week rückt, haben wird, wurde auch am Rande der Messe kontrovers diskutiert. Leider wird die zweite Halle vom Nangang Exhibition Center nicht rechtzeitig für die Messe fertig gestellt werden, so dass der Mangel an Ausstellungsfläche auch 2018 dazu führen wird, dass einige Aussteller statt im Messezentrum im weit entfernten Taipei World Trade Center im Rahmen der Taispo-Messe ausstellen werden.
www.taipeicycle.com.tw







