Getrieben vom Rennsport, entwickelten die meisten Velohersteller in den vergangenen Jahren hoch spezialisierte Rennvelos. Dabei waren Aero-Modelle wegen der grösseren Rohrquerschnitte oft schwerer und unbequemer, während reine Bergrenner Nachteile bei den Aerodynamik und den Steifigkeitsreserven aufwiesen. Aber Hobbyfahrer haben andere Ansprüche an Rennvelos als Profis: Sie können sich auch nicht mehrere Rennvelos leisten, sondern wollen eines, das möglichst viel gut kann. Treks «Emonda», die neue «Tarmac»-Serie von Specialized und die fünfte «Scultura»-Generation von Merida sind alle Beispiele für Rennvelos, die vom Spezialistentum abrücken.

Den Anstoss zur Entwicklung des neuen «Foil RC» gaben gelockerte Reglemente. Für eine
saubere Optik sorgen die kabellose Schaltung und Anbauteile der Eigenmarke Syncros.
Das gilt neu auch für die jüngste Generation von Scotts «Foil RC». Diese soll laut Scott nicht nur aerodynamischer und leichter als der Vorgänger sein, sondern auch noch mehr Fahrkomfort bieten. Dafür sorgen die mit einem LED-Rücklicht bestückte Aussparung auf der Rückseite der Sattelstütze und die Tatsache, dass Rahmen und Gabel Platz für bis zu 30 mm breite Reifen bieten. Ab Werk zieht Scott zwecks Optimierung der Aerodynamik aber vorne einen 25 mm schmalen Reifen und hinten einen mit 28 mm Breite auf. Für ein neues Aero-Rennvelo Pflicht ist weit voran getriebene Integration der Hydraulikleitungen und der Schaltkabel in Vorbau und Rahmen.

Um Tretlager und Steuerkopf haben die Scott-Ingenieure nicht mit Material gegeizt.
Ansonsten stand die Reduktion des Luftwiderstands im Fahrbetrieb im Zentrum.
Ein Vergleich mit dem Vorgänger zeigt, dass sich beim «Foil RC»-Rahmen viel getan hat. So ist auf Anhieb zu sehen, dass das Sitzrohr neu dem Radius des Hinterrads folgt, während die tief angesetzten, um 10 Grad angewinkelten Sitzstreben den Luftstrom in die rotierenden Speichen zwingen. Mit Hilfe der F01 Airfoil Technology wurden die Dimensionen und Querschnitte aller Rahmenrohre unter die Lupe genommen und optimiert. So bietet das voluminöse Steuerrohr nicht nur Platz für die saubere Integration der Leitungen und Kabel, sondern wirkt wie ein Windbrecher. Auch die Gabelbeine sind flächiger geworden, während der Abstand zwischen Reifen und Gabel angewachsen ist.

Ein direkter Vergleich zwischen dem neuen «Foil RC» (links) und seinem
Vorgänger zeigt, wie tief Scott Sports in die Trickkiste gegriffen hat.
All diese Änderungen wurden möglich, weil der Weltradsportverband UCI die Reglemente gelockert hat. Und bei all diesen Änderungen haben die Entwickler bei Scott Sports auch immer aufs Gewicht geachtet - und auf Möglichkeiten, die Carbonkonstruktion zu optimieren. So konnte die Anzahl der einzelnen Carbonmättchen um 30 Prozent reduziert und so das Gewicht um 9 Prozent reduziert werden, ohne bei der Steifigkeit Abstriche hinnehmen zu müssen. Von der neuen «Foil RC»-Modellgeneration kommen zunächst vier Modelle auf den Markt. Die Spitze markiert dabei das «Foil RC Ultimate», während knapp darunter das «Foil RC Pro» positioniert ist. Dazu kommen drei günstigere Modelle.
Fotos: zVg Rupert Fowler, Scott Sports







