Leva-EU gegen Antidumping-Massnahmen

Im kommenden Januar laufen die auf fünf Jahre befristeten Antidumping-Massnahmen der EU gegen E-Bike-Importe aus China aus. Als Vereinigung der Importeure leichter Elektro-Fahrzeuge ist Leva-EU gegen eine Verlängerung.

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Velobiz, Velobiz Gastbeitrag (service@velobiz.de)
Branche, 27.10.2023

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Im Sommer 2018 verhängte die EU-Kommission Antidumping-Strafzölle auf in China gefertigte E-Bikes - und zwar für einen Zeitraum von fünf Jahren. Diese Massnahmen sollen die europäischen Unternehmen stärken und ausserdem einen Anreiz schaffen, die Produktion nach Europa zurückzuholen. Am 19. Oktober lief die Frist für Anträge zur Überprüfung dieser Strafzölle ab - eine Voraussetzung für deren Verlängerung. Ob ein solcher Antrag eingegangen ist, steht im Moment nicht fest. Als Vereinigung der Importeure leichter Elektro-Fahrzeuge geht Leva-EU aber davon aus, dass die European Bicycle Manufacturers‘ Association (EBMA) genau dies getan hat - und warnt in einer Pressemitteilung vor den Auswirkungen dieses Schritts.

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In den kommenden Monaten entscheidet sich, ob in China gefertigte E-Bikes
beim Import in die EU weiterhin mit Antidumping-Strafzöllen belegt werden.

Laut Leva-EU schaffen die Antidumping-Massnahmen gegen E-Bikes aus China nicht die gleichen Wettbewerbsbedingungen, welche EBMA und EU-Kommission vorgeblich anstreben.  Die hiesige Industrie sei nicht dazu in der Lage, die Nachfrage nach E-Bikes zu decken. Eine Verlängerung der Antidumping-Massnahmen könne demnach dazu führen, dass E-Bikes im EU-Raum teurer und damit unattraktiver werden. Zudem schaden die Zölle laut Leva-EU vielen europäischen Unternehmen, die in China fertigen lassen. Deshalb bietet die Vereinigung am 16. November die Möglichkeit, das Thema bei einem Treffen in Brüssel zu vertiefen.

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Die im Sommer 2018 beschlossenen Antidumping-Strafzölle der
EU liessen die E-Bike-Importe aus China zusammenbrechen.
Quelle: Eurostat

Ein Antrag auf Überprüfung muss laut Leva-EU ausreichende Beweise dafür enthalten, dass das Dumping und die daraus resultierende Schädigung der europäischen Unternehmen anhalten oder erneut auftreten würden, wenn die Massnahmen ausser Kraft träten. Leva-EU bezweifelt dies. Der Europäische Rechnungshof bestätigte zwar 2020 in einem Bericht positive Effekte für europäische Unternehmen, bezog sich dabei aber nicht auf Forschungsergebnisse, sondern unter anderem auf Interviews mit Interessensgruppen und eine Studie der EBMA. Leva-EU fordert hier eine objektivere Bewertung.

Fotos: zVg Leva-EU, Diagramm: Cyclinfo

leva-eu.com

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