Halbjahreszahlen als Puls der Branche

Die Zahlen zu den Velo-Exporten Taiwans und zu Shimanos Geschäften zeigen: Die Covid-19-Pandemie hat nicht nur im Velofachhandel, sondern auch in der Industrie im ersten Halbjahr tiefe Spuren hinterlassen.

Laurens van Rooijen, Redaktor (lvr@cyclinfo.ch)
Branche, 30.07.2020

Lesen ohne Abo.

Zahlen Sie nur, was Sie lesen!

Mit tiun erhalten Sie unbeschränkten Zugriff auf alle Velojournal-Premium-Inhalte. Dabei zahlen Sie nur, solange Sie lesen.

  • Alle Premium-Artikel
  • Zugang zum E-Paper
  • Flexibles zahlen

Sie haben bereits ein Velojournal-Abo? Hier einloggen

In den vergangenen Wochen haben mit Giant Group, Merida Industry und der Accell Group bereits einige grosse Hersteller ihre Zahlen für die ersten beiden Quartale des laufenden Jahres präsentiert. Alle drei vermeldeten markante Einbussen ab März, gefolgt von einer sehr stark anziehenden Nachfrage ab Ende April. Unterm Strich lagen die drei Branchenschwergewichte Ende Juni nur noch knapp unter dem Niveau des überaus erfolgreichen Vorjahres - was auf eine raschere Erholung der Velobranche als in manch anderen Branchen schliessen lässt. Dazu passt auch, dass sich die Aktienkurse dieser Unternehmen rasch erholten und im Fall von Giant und Merida inzwischen gar neue Höhen erreichen.

null

Die E-Bike-Exporte Taiwans erreichen beim Umsatz im ersten Halbjahr 2020 erstmals
fast ein ebenso grosses Volumen wie die Ausfuhren von Velos ohne Hilfsantrieb.

Nun liefert das Aussenhandelsbüro Taiwans weitere, interessante Zahlen: So nahm der Export von Velos ohne Hilfsantrieben während dem ersten Halbjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr um satte 25 Prozent auf 769’830 Einheiten ab. Auch der Wert dieser Ausfuhren sank um 25 Prozent auf CHF 431.2 Millionen. Dagegen legte die Anzahl exportierter E-Bikes im gleichen Zeitraum um 26.19 Prozent auf 363’181 Einheiten zu, und der Wert dieser Ausfuhren stieg um 21.64 Prozent auf CHF 422 Millionen. Rund zwei Drittel dieser E-Bikes oder 234’611 Stück wurden dabei in die 28 Länder der EU geliefert, was einer Zunahme von 16.24 Prozent entspricht. Das Volumen dieser Exporte wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent auf CHF 261.45 Millionen.

null

Der Aktienkurs von Shimano litt kaum unter den angepassten Erwartungen für das komlette Jahr.
Quelle: Google Finance

Bei Shimanos Geschäftszahlen zum ersten Halbjahr zeigen sich die Folgen der Covid-19-Pandemie deutlich:  Während der Gesamtkonzern einen Umsatz von CHF 1.4 Milliarden und damit 12 Prozent weniger als im Vorjahr erwirtschaftete, waren es bei der Velosparte CHF 1.075 Milliarden Umsatz, was ein Minus von 14.6 Prozent bedeutet. Der Betriebsgewinn nahm gar um 19.7 Prozent ab. Dabei dürfte die zeitweilige Schliessung von Fabriken in Malaysia und Singapur eine Rolle gespielt haben. Als Reaktion auf diese Halbjahreszahlen hat das Management von Shimano die Umsatzprognose für 2020 auf neu CHF 3.05 Milliarden angepasst, was 4 Prozent weniger wären als 2019. Auch der erwartete Betriebsgewinn wurde auf CHF 553 Millionen gesenkt.

www.trade.gov.tw
www.shimano.com

Empfohlene Artikel

Empfohlene Artikel

Branche

Shimanos Velo-Geschäft nimmt Fahrt auf

Branche

Shimano leidet unter Coronavirus

Branche

Mit einem blauen Auge durch die Krise?

Branche

Auch Merida erholt sich schnell

Branche

E-Bike-Importe der EU nahmen ab