Giant rüstet sich für erhöhte Nachfrage

An der Aktionärsversammlung der Giant Group sorgte die aktuell erhöhte Nachfrage für Optimismus. Für 2019 wurde eine Dividende beschlossen, und seit dieser Woche hat die Giant-Fabrik in Ungarn ihren Betrieb aufgenommen.

Laurens van Rooijen, Redaktor (lvr@cyclinfo.ch)
Branche, 25.06.2020

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Froh kann sich in diesen Wochen schätzen, wer als Importeur noch Velos im eigenen Lager hat oder welche aus einem europäischen Zentrallager nachziehen kann. Denn in Folge der Covid-19-Pandemie hat das Velo zuerst als Transport- und dann auch als Fitness- und Sportgerät deutlich an Beliebtheit gewonnen. Zuerst waren günstigere Modelle ohne Hilfsantrieb gefragt, als Alternative zum öffentlichen Verkehr. Mit der Aussicht auf Sommerferien im eigenen Land hat auch die Nachfrage nach hochwertigeren und sportlicheren Modellen klar angezogen. Auch die Giant Group musste ab Mitte Februar wegen Störungen in der Zulieferkette und geschlossener Fabriken in China Einbussen hinnehmen.

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Geben nach dem Rückzug von Firmengründer King Liu bei der Giant Group
den Ton an: Chairwoman Bonnie Tu und CEO Young Liu. Foto: zVg Giant

Konkret gingen der Umsatz der Giant Group im ersten Quartal 2020 um 9.3 Prozent und der Gewinn um 8 Prozent zurück. Ende Mai lag der umsatzstärkste Velohersteller der Welt aber laut Chairwoman Bonnie Tu nur noch knapp hinter dem sehr starken Vorjahresresultat zurück. Für die klar erhöhte Nachfrage ab Ende April sorgten laut Tu nicht nur Investitionen in mehr Velo-Infrastruktur in wichtigen Märkten, sondern auch Kaufprämien und Leasingmodelle. Auf Grund dieses deutlich positiveren Ausblicks stimmte die Aktionärsversammlung dem Vorschlag der Geschäftsführung zu, pro Aktie eine Dividende in der Höhe von NTD 4.6 (CHF 0.15.-) auszuschütten. Zur Erinnerung: Mitbewerber wie die Accell Group haben die Dividende 2019 wegen der Covid-19-Pandemie gestrichen.

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Das Montagewerk der Giant Group im ungarischen Gyöngyös ist rund vier Mal so
gross wie die Anlage in den Niederlanden - ein klares Statement. Foto: FB Giant

Auch CEO Young Liu verwies darauf, dass die Nachfrage in Schlüsselmärkten wie China, den Vereinigten Staaten und Europa im Mai stark angezogen habe und das Velo an Bedeutung für tägliche Wege wie für Fitness und Sport gewonnen habe. Weil keine Trendumkehr absehbar sei, rechne er am Ende des Jahres gar mit einer nochmaligen Umsatzsteigerung. An der Lieferfähigkeit in Europa soll es nicht liegen, denn diese Woche hat das neue Montagewerk der Giant Group im ungarischen Gyöngyös seinen Betrieb aufgenommen. In der letzten Ausbaustufe wird diese Fabrik bis zu einer Million Velos pro Jahr für den europäischen Markt fertigen - und ab dem dritten Quartal 2021 wohl auch Aluminium-Rahmen, was die Lieferzeiten nochmals verringern und die Flexibilität erhöhen dürfte.   

www.giant-bicycles.com
www.komenda.ch

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