Seit die Eurobike im Jahr 2022 vom Bodensee in die Finanzmetropole Frankfurt am Main umgezogen ist, finden weniger Schweizer Fachhändler den Weg an die globale Leitmesse der Veloindustrie. Für die internationale Relevanz war dieser Umzug aber wichtig, denn die Anreise nach Frankfurt mag aus Schweizer Sicht länger sein - aber für 99 Prozent der globalen Akteure in der Industrie ist sie einfacher und das Hotelangebot zudem grösser. Auch wenn die Akquise noch in vollem Gang und die konjunkturelle Lage nach wie vor herausfordernd ist, zeigten sich die Messemacher von fairnamic bei einer Fachmedien-Orientierung in Frankfurt am Main optimistisch: Wie im Vorjahr rechnen sie mit rund 1'900 Ausstellern und wollen sie eine Fläche von 150'000 m2 bespielen.

Mit dem Umzug nach Frankfurt vollzog die Eurobike endgültig den Schritt von
der coolen Mountainbike-Messe zur Plattform für leichte Elektromobilität.
Die Anzahl der Fachbesucher soll gegenüber 2023 von 34'000 auf 40'000 gesteigert werden. Dies will fairnamic mit einer thematischen Öffnung für alle Mobilität erreichen, die elektrisch und kleiner als ein Auto ist (auch als LEV oder «Light Electric Vehicles» bekannt). Und durch Relevanz: Für 2024 haben mit Giant und Kalkhoff zwei für den deutschen Markt wichtige Hersteller ihre Rückkehr an die Eurobike bereits bestätigt. Seitens der Aussteller werden die Ausgaben für die Messe trotz schwieriger Rahmenbedingungen laut Stefan Reisinger von fairnamic nicht markant reduziert: «Einige wenige haben ihre Standflächen reduziert, und einige Aussteller sind abgesprungen. Dafür haben wir auch Rückkehrer und Aussteller, die erstmals mit von der Partie sind.»

Darauf lässt sich aufbauen: Die Zahlen zur Eurobike 2023 können sich sehen lassen.
Da es auf den Freiluft-Teststrecken rund um die Halle 10 im Vorjahr zeitweise fast zu Staus gekommen war, soll der Parcours um die Halle 11 herum zu Strasse der Nationen vor dem Portalhaus und von dort 800 Meter zum Messe-Parkhaus und zurück geführt werden. Und wegen der Fussball-Europameisterschaften in Deutschland dürfte das Angebot an Unterkünften begrenzt und die Preise höher als gewohnt sein. Dem steuern die Messemacher mit einem neuen Angebot entgegen: Für Aussteller wird auf der Freifläche Agora im Messegelände Ost ein Camping-Bereich mit Wasser- und Stromversorgung eingerichtet, der Platz für bis zu 100 Wohnmobile bieten soll. Für Messebesucher steht auf dem ehemaligen Flughafen Rebstock ein Camping ohne Wasser und Strom, aber mit umso mehr Platz zur Verfügung.
Fotos: zVg Eurobike, LvR (1)







