Seit Anfang April bestimmt ein Thema Diskussionen um den Welthandel: Mit der einseitigen Verhängung von Strafzöllen will US-Präsident Donald Trump das über ein halbes Jahrhundert hinweg entstandene, enorme Handelsdefizit der Vereinigten Staaten rückgängig machen. Dies stellt eingespielte Zulieferketten in Frage - ganz abgesehen von der Frage, ob Trump überhaupt die Kompetenz hat, solche Zölle zu verhängen. Für den vor allem in unteren Preissegmenten aktiven und auch für Walmart produzierenden Velo-Hersteller Kent International waren die Einfuhrzölle auf in China gefertigte Rahmen, Komponenten und Teile aber offensichtlich zu viel.

Das 2014 eröffnete Montagewerk von Kent International wies
zuletzt eine Kapazität von rund 400'000 Velos pro Jahr auf.
Denn Kent International hat nun angekündigt, das in Manning (South Carolina) ansässige Montagewerk «Bicycle Corporation of America» per Ende Juni zu schliessen. Dadurch verlieren voraussichtlich 64 Menschen ihre Anstellung. Laut dem Management von Kent International sei eine profitable Montage von Velos in den Vereinigten Staaten unter den aktuellen Rahmenbedingungen und mit den von der Trump-Administration verhängten Strafzöllen nicht möglich. Das Unternehmen lässt aber auch wissen, dass es eine Wiederaufnahme des Geschäftsbetriebs nach Aufhebung der Zölle nicht ausschliesst.
Fotos: zVg Kent International







