Zum Wettbewerb zugelassen sind nur von Hand gebaute Einzelstücke. Ausnahmen macht die Jury für Velos in Kleinserien von maximal fünf Stück. Mit diesen Auflagen hat sich der Bike Lovers Contest als Schaufenster für Rahmenbauer einen soliden Ruf erarbeitet. Die zehnte Austragung ging im Rahmen des Urban Bike Festival vom 6. bis 8. April in Zürich über die Bühne. Elf Personen waren zum Wettbewerbsfinal geladen, unter ihnen – eine erfreuliche Ausnahme im sonst von Männern dominierten Handwerk – auch zwei Frauen. Zum Jubiläum wurde die treffendste Interpretation des Mottos «Lady Like – Velos von und für Frauen, von elegant bis rasant» gesucht. Die Organisatoren formulierten das Motto bewusst offen. Die Finalistinnen und Finalisten stammten aus der Schweiz, aus Deutschland und Luxemburg. Ein zusätzliches Velo lief ausser Konkurrenz, da es sich um den Neuaufbau eines industriell gefertigten Stahlrahmens mit zeitgemässen Teilen handelte. Am Ende wurden vier Preise vergeben. Velojournal präsentiert hier die Sieger:
![]() | PLATZ 1 Die Goldtrophäe ging an Stefan Süess. Mit «Audrey Reloaded» hat er ein Velo für seine Frau geschaffen. «Süess bringt es subtil, mit feinen Details auf ein neues Niveau. Unspektakulär, dafür einfach schön. Er hat sich als Amateur an die Königsdisziplin des Rahmenbaus – das muffenlose Löten – gewagt. Und es hat sich gelohnt; vor allem, wenn man sieht, wie die Besitzerin strahlt», so das Urteil der Jury. |
![]() | PLATZ 2 Silber gewann Patrik Widmer, der am Bike Lovers Contest bereits mehrere Male weit vorne mit dabei war. Sein Velo «Frigg» vermochte der Jury zu gefallen. «Das robuste Fahrrad besticht mit subtilen, ausgearbeiteten Lösungen. Die Aufnahme für das Pinion-Getriebe, die Kombination mit und ohne Muffen im Rahmen, die Komponentenwahl und der selbst gebaute Träger – alles sehr stimmig», lautete das Verdikt der Jurorinnen und Juroren. |
![]() | PLATZ 3 Auch der dritte Preis ging an einen Rahmenbauer, der am Bike Lovers Contest bereits mehrfach ausgestellt hat. Wim Kolb holte mit «Kathleen’s Fleur de Lys» Bronze. Und das sagte die Jury: «Ein Massrahmen mit klassischen Muffen, ornamental und poliert mit einer sorgfältigen Lackierung nach Kundinnenwunsch. Hier geht es nicht um Gender, sondern darum, auf die persönlichen Bedürfnisse des Velo fahrenden Menschen einzugehen.» |
![]() | PUBLIKUMSFAVORIT Neben den drei Hauptpreisen durfte am Bike Lovers Contest auch das Publikum einen Favoriten küren. Wie sich herausstellt, stehen Rahmen aus nachwachsenden Rohstoffen hoch im Kurs. Zum zweiten Mal in Folge fiel die Publikumswahl auf ein Holzvelo. Das «Alice», ein Bike aus Zwetschgenholz, hat Martin Schlimbach für Silke Alice Musal gebaut. Das Velo wird die Hebamme künftig in ihrem Berufsalltag begleiten. |











