Coronavirus: Erste Folgen für die Velobranche

Die Medien sind voller Berichte über einen neuen Krankheitserreger aus China. Die Bemühungen, dessen weitere Verbreitung per Quarantäne zu stoppen, haben nun auch Folgen für die Sportartikel- und die Velobranche.

Laurens van Rooijen, Redaktor (lvr@cyclinfo.ch)
Branche, 31.01.2020

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Die von der chinesischen Provinz Hubei ausgehende, neue Variante des Coronavirus bestimmt aktuell die Schlagzeilen rund um den Globus. Auch wenn die Anzahl der Toten mit rund 150 aktuell noch überschaubar erscheint, weckt der rasche Anstieg der Anzahl Infizierter ungute Erinnerungen an den SARS-Ausbruch in den Jahren 2002 und 2003. In China selbst haben die Bemühungen zur Eindämmung der Epidemie ganze Millionenstädte zum Erliegen gebracht. Und die Weltgesundheistorganisation rief diese Woche eine «gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite aus». Wie stark dies das Wirtschaftswachstum Chinas im ersten Quartal des Jahres mindern wird, muss sich erst noch zeigen.  Auf die ISPO in München warf das Virus seinen Schatten: Viele Besucher mieden die Halle C4 der Messe München, wo viele Aussteller aus Fernost untergebracht sind. Entsprechend schlecht war die Stimmung unter ebendiesen Ausstellern.

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Diese aktuelle Karte zeigt, dass der neue Erreger bisher zwar weitgehend auf China beschränkt ist,
aber der Versuch einer Beschränkung der Epidemie auf die Provinz Hubei gescheitert ist.

Die Quarantäne-Bestimmungen haben auch direkte Konsequenzen für die oft in China fertigende Velobranche: So hat A-Forge, ein führender Spezialist für Schmiede- und Frästeile für Aluminiumrahmen, per Mail angekündigt, dass die Arbeit in verschiedenen Fabriken in China nach dem Chinesischen Neujahr nicht wie vorgesehen am 3. Februar, sondern erst am 10. Februar wieder aufgenommen werde. Gleich sieht es für den Antriebslieferanten Bafang aus: Hier bleibt das Hauptquartier in Suzhou eine Woche länger als geplant geschlossen. Jack Brandsen, Europe General Manager bei Bafang, erklärt zu den Folgen dieser längeren Betriebsferien: «Die Lieferzeiten für Komponenten an OEM-Kunden können sich um ein paar Tage verlängern. Für die nächsten Wochen gehen wir von 65 bis 70 Tagen aus, was aber immer noch kürzer ist als bei den meisten Mitbewerbern.» Weil viele Produzenten aus der Branche über Fabriken in der Region Suzhou verfügen, dürften diverse weitere Firmen betroffen sein. 

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Im Vorjahr feierte die ISPO Beijing als grösste Multisport-Fachmesse Asiens noch ihr
15. Jubiläum, dieses jahr fällt die Messe wegen dem Coronavirus komplett aus. 

Doch es gibt auch schon handfestere Konsequenzen: So wurde die 16. Austragung der ISPO Beijing, die vom 12. bis 15. Februar hätte stattfinden sollen, kurzerhand abgesagt. Auch ein Rennen des FIS-Skiworldcups auf den Olympiastrecke von 2022 in Yanqing und das Radsport-Etappenrennen Tour of Hainan wurden abgesagt. Der Saisonstart der chinesischen Fussball-Topliga wurde verschoben, um grosse Ansammlungen von Menschen zu vermeiden. Dagegen vermeldet die Aussenhandelskammer Taiwan (Taitra), dass die von ihr organisierten Messen Taipei Cycle Show und Taispo wie geplant anfangs März stattfinden werden. Die Regierung Taiwans habe strenge Massnahmen ergriffen, um ein Übergreifen vom Coronavirus zu verhindern - unter anderem ein Einreiseverbot für Chinesen. Letzteres dürfte aber die Anzahl Aussteller wie Besucher an der Leitmesse Asiens spürbar vermindern.

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