China: Erste Anzeichen der Besserung

Antriebshersteller Bafang meldet, dass am Hauptsitz in Suzhou seit 24. Februar wieder gearbeitet werde. Dies gilt so aber noch lange nicht für alle Gegenden Chinas, so dass die Verunsicherung in der Branche gross bleibt.

Laurens van Rooijen, Redaktor (lvr@cyclinfo.ch)
Branche, 03.03.2020

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Vom 23. Januar bis und mit 2 Februar standen in der Volksrepublik China dieses Jahr auch ohne den Ausbruch des neuen Coronavirus alle Fabriken still: Zum chinesischen Neujahr reisen Arbeiter aus den urbanen Zentren in Küstennähe zurück in ihre Herkunftsdörfer, um die hohen Feiertage im Kreis ihrer weiteren Familie zu feiern. Die wegen dem Coronavirus-Ausbruch verhängten Quarantäne-Massnahmen traten während der Ferien in Kraft - und verhinderten eine Rückkehr eines Teils der Angestellten gegen Ende der Ferien. Die Folge waren Betriebsunterbrüche und Produktionsausfälle. Weil die Volksrepublik China rund einen Fünftel der Weltwirtschaft ausmacht, sorgten diese Ausfälle schon bald für Verunsicherung.

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Ohne die Binnenmigration von Wanderarbeitern, meist aus dem Landesinnern in urbane Gebiete an der Küste,
wäre die rasche Industrialisierung Chinas nicht machbar gewesen. Die Quarantäne ist nun der Spielverderber.

Da Güter aus China auf dem Weg nach Europa per Container vier bis sechs Wochen unterwegs sind, treffen aktuell ohnehin kaum Container ein - wegen den regulären Ferien. Die entscheidende Frage lautet aber: Wie viele Wochen standen die Maschinen still, wie gross ist der daraus resultierende Ausfall der Produktion, und um wie viele Wochen verzögern sich die Lieferungen zu Beginn der Saison, just wenn die Nachfrage sprunghaft ansteigt? So lange die Fabriken in China still standen und ihren Betrieb nicht wieder aufnehmen konnten, musste diese Frage unbeantwortet bleiben. Klar war nur: Je länger nichts geht, desto grösser werden die Probleme im Anschluss. Und das nicht nur für Fabriken in China, denn auch die Produktion in anderen Ländern ist oft von in China ansässigen Zulieferern abhängig.

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Im Hauptquartier des Antriebsherstellers Bafang in Suzhou wird seit einer Woche wieder produziert.

Umso wichtiger ist vor diesem Hintergrund die Mitteilung vom chinesischen Antriebshersteller Bafang, wonach die zuständigen Behörden in der Provinz Jiangsu (im Hinterland der Metropole Shanghai und ein wichtiger Standort für viele Akteure der Veloindustrie) die verordnete Schliessung der Fabriken per 24. Februar aufgehoben hätten und man die Produktion am Hauptsitz in Suzhou vergangene Woche wieder aufgenommen habe. Wenn es bei drei Wochen Fertigungsausfall bleibt, dürften die Folgen nicht allzu gravierend sein und sich sogar kompensieren lassen. Noch ist aber unklar, ob auch andere Provinzen mit starker Präsenz der Veloindustrie, vor allem in den Regionen Shenzen und Tianjin, die Einschränkungen wieder aufgehoben haben.

www.bafang-e.com

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