Campagnolo-Management äussert sich zu Stellenabbau und Zukunft

Campagnolo bestätigt den Stellenabbau in Vicenza als Teil eines Industrieplans zur Sicherung der langfristigen Tragfähigkeit. Das Management betont das Bekenntnis zum Standort und kündigt günstigere Schaltgruppen an.

Laurens van Rooijen, Autor (lvr@cyclinfo.ch)
News, 05.12.2025

Erst vor Kurzem gelangten Informationen zur geplanten Streichung von 40 Prozent der Stellen am Campagnolo-Stammsitz in Vicenza über lokale Medien an die Öffentlichkeit. Allerdings fehlten in diesen Meldungen Äusserungen der Geschäftsleitung. 

Jetzt äussert sich das Management des italienischen Velokomponentenherstellers zu den geplanten Massnahmen im Unternehmen und möchte dabei insbesondere vier Punkte klarstellen.

Das sagt die Geschäftsleitung von Campagnolo

«Die Geschäftsleitung von Campagnolo hat den vom Aufsichtsrat am 21. November verabschiedeten Industrieplan den Gewerkschaften FIM CISL und FIOM CGIL sowie dem Gewerkschaftsbund RSU in grosser Transparenz vorgestellt. Dieser detaillierte Plan ist das Ergebnis monatelanger Arbeit. Die Gespräche zwischen Unternehmen und Gewerkschaften dauern an. Hinsichtlich des bereits festgelegten Terminplans ist eine positive Entwicklung denkbar.»

Italien ist wichtig für Campagnolo

In ihrer Mitteilung gegenüber der Arbeitnehmerseite erwähnten die Verantwortlichen für den Industrieplan keinerlei Standortverlagerungen. Im Gegenteil wurde betont, dass die Lieferkette derzeit überprüft werde, wobei der Fokus verstärkt auf kurzen und schnellen Lieferketten liege, idealerweise innerhalb Italiens. «Made in Italy» bleibt für das Unternehmen sowohl Priorität als auch Verpflichtung.

Arbeitsplätze erhalten in Italien

Auf Grundlage der aktuellen Situation und des Inhalts des genehmigten Industrieplans habe der Verwaltungsrat einen strukturierten Finanzplan festgelegt, der darauf abziele, ein technisch herausragendes, langfristig tragfähiges Unternehmen in der Gemeinde Vicenza zu halten. Laut Campagnolo solle Arbeitsplätze vor Ort  gewährleistet bleiben, auch wenn in dieser Phase mit einem Stellenabbau zu rechnen sei.

«Hervorragendes Feedback vom Markt»

Im Bereich der Produktentwicklung sieht das Management bei der Einführung der neuen «Super Record 13»-Plattform die Erwartungen voll und ganz erfüllt. 

«Die Schaltgruppe erhält dank ihrer Leistungsfähigkeit und bewährten Zuverlässigkeit hervorragendes Feedback vom Markt und festigt die Position der Marke als Referenz unter den besten Fahrradherstellern. Das Projekt geht jedoch weit über diesen ersten wichtigen Schritt hinaus», so die Campagnolo-Geschäftsleitung.

Günstigere Schaltgruppen von Campagnolo?

Offensichtlich wollen die Italiener auch wieder in tieferen Preisregionen punkten: «Dank der Stärke dieser neuen technologischen Basis befindet sich Campagnolo bereits in einem fortgeschrittenen Stadium der Entwicklung weiterer Plattformen, die die Präsenz des Unternehmens auf mittlere Produktsegmente und anschliessend auf breitere Marktsegmente ausweiten und so das Produktionsengagement des Unternehmens erhöhen werden.» 

Das Ziel laute, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und mittel- bis langfristig nachhaltiges Wachstum zu sichern, wofür das Unternehmen laut dem Management gut aufgestellt ist. «Das Unternehmen verfügt über das erforderliche Know-how und die technischen Ressourcen, um diesen Weg erfolgreich zu beschreiten, und wird weiterhin auf interne Fachkompetenz setzen, um Stabilität und Kontinuität zu gewährleisten.»

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