Die Velobranche macht dieses Jahr vornehmlich mit positiven Schlagzeilen von sich reden: Die Nachfrage nach und die Nutzung von Velos hat in Folge der Pandemie deutlich zugenommen. Während Branchen wie Gastronomie, Tourismus und Kultur unter den Auflagen der Behörden leiden, vermelden viele Akteure der Velobranche neue Rekordumsätze. Dass diese Umsätze weder auf dem Raubbau an der Natur noch auf ausbeuterischen Arbeitsbedingungen beruhen, zeigt sich nun an der Verleihung von zwei prestigeträchtigen Preisen in Deutschland. Dabei geht es einmal um den «New Work Award», der seit 2013 verliehen wird und bei dem Unternehmen in die Preise kommen, die besonders innovative Arbeitskonzepte entwickelt und im operativen Alltag umgesetzt haben, um das Arbeitsklima und die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie zu verbessern. Mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis werden Bemühungen ausgezeichnet, um die industrielle Fertigung von Gütern umweltschonender zu gestalten.

Stossen auf den «New Work Award» an (v.l.): Antje von Dewitz (Geschäftsführerin), Miriam Schilling (Leiterin Personal
und Organisation), Anna Muckenthaler (Personalmanagerin) und Kerstin Törpe (Personalmanagerin). Foto: zVg Vaude
Flache Hierarchien und Management auf Augenhöhe sind Schlagworte, die oft und gerne benutzt werden, wenn es um die Verbesserung des Arbeitsklimas in Betrieben geht. Beim in Tettnang am Bodensee ansässigen Velo- und Outdoor-Ausrüster Vaude ist man davon überzeugt, dass Mitarbeitende sich gerne einbringen und Verantwortung übernehmen möchten. Deshalb hat sich das Management von Vaude gezielt für den Wandel hin zu einer Kultur entschieden, in der Führungskräfte mehr Rahmengeber als Kontrolleure sind und Mitarbeitende sich bewusst in Selbstwirksamkeit üben. Dieser eigenständige Ansatz erwies sich im laufenden Jahr, in dem die Covid-19-Pandemie viele Betriebe zu einer Umstellung aufs Homeoffice zwang, als echter Vorteil. Und hat Vaude nun den «New Work Award 2020» eingebracht. Die digitale Preisverleihung fand bereits am 13. November statt.

Schwalbe wurde beim 13. Deutschen Nachhaltigkeitspreis als Vorreiter ausgezeichnet. Foto: zVg Schwalbe
Auch der Reifenhersteller Schwalbe engagiert sich schon seit Jahren in Sachen Nachhaltigkeit. Etwa per Schlauchrecycling-Programm: Im Januar 2015 in Zusammenarbeit mit Fachhändlern lanciert, wurden im Rahmen dieses Programms schon über 5.3 Millionen Schläuche eingesammelt und rezykliert. Dafür hat Schwalbe an der Fertigungsstätte in Indonesien eigens ein Devulkanisationsverfahren entwickelt und eine entsprechende Anlage eingerichtet. In neuen Butyl-Schläuchen von Schwalbe stecken rund 20 Prozent Material, das aus alten Schläuchen gewonnen wurde. Dieses in der Velobranche einzigartige Recycling-Modell ist nun mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis Design ausgezeichnet worden. An der Preisverleihung kommentierte dies Frank Bohle wie folgt: «Als Vertreter einer Industrie, die Produkte für eine grüne Mobilität anbietet, sehen wir es als unsere Aufgabe an, auch selbst nachhaltig zu handeln. Weitere Projekte und Produkte werden folgen!»
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