Das Messejahr 2018 wird als Jahr des Übergangs in die Geschichte eingehen. Denn einen Tag nach der Taipei Cycle Show kündigt auch die Messe Friedrichshafen an, dass der Termin für 2019 im Kalender wieder nach hinten rückt. Zudem sind auch Endverbraucher am letzten der vier Messetage wieder willkommen.
lvr
Branche,
03.07.2018
Lesen ohne Abo.
Zahlen Sie nur, was Sie lesen!
Mit tiun erhalten Sie unbeschränkten Zugriff auf alle Velojournal-Premium-Inhalte. Dabei zahlen Sie nur, solange Sie lesen.
Auf dieses Jahr hin hatte Messe Friedrichshafen unter dem Druck der Hausmessen verschiedener Hersteller den grossen Befreiungsschlag versucht: Mit einem um sieben Wochen vorgezogenen Termin sollte die Eurobike wieder die Funktion als zentrale Plattform zur Präsentation neuer Produkte erhalten. Dazu kam die inhaltliche Ausweitung auf das Thema E-Mobilität. Dafür wurde der vierte Tag für Endverbraucher gestrichen. Das Ausstellerverzeichnis der diesjährigen Messe zeigt jedoch, dass die Industrie dieses neue Konzept nicht gnädig aufgenommen hat: Die Anzahl der Hersteller, die nicht an der Eurobike ausstellen, hat nochmals markant zugenommen. So bleiben zum Beispiel dieses Jahr auch Rocky Mountain, Stevens und BMC der Messe fern. Die Lücken in den Messehallen füllen diverse Zulieferer, oft aus Fernost. Dadurch dürfte die 27. Austragung der Eurobike, die am kommenden Sonntag ihre Tore öffnet, einen anderen Charakter haben als gewohnt: Weniger Kompletträder, mehr Teile und Zulieferer.
Feilen weiter am optimalen Konzept und Termin der Eurobike: Bereichsleiter Stefan Reisinger (links) und Klaus Wellmann, Geschäftsführer der Messe.
Dies passt aber nicht so richtig zum deklarierten Zielpublikum der Eurobike, das laut Messe Friedrichshafen nach wie vor der deutschsprachige Fachhändler ist. Grosse Hersteller wie zum Beispiel Giant machen ihre Präsenz am Bodensee davon abhängig, dass die Eurobike für den Fachhandel ein Pflichttermin ist. Um diese wieder an Bord zu holen, besinnt sich die Messe Friedrichshafen für die Eurobike 2019 auf bewährte Elemente - und macht beim Termin einen halben Schritt zurück: Auf die Vorverschiebung um satte sieben Wochen erfolgt nun eine Verlegung um drei Wochen nach hinten: Die 28. Eurobike wird vom Mittwoch, 31. Juli bis Samstag, 3. August 2019 über die Bühne gehen. Der letzte Tag ist dabei als Publikumstag mit diversen Attraktionen für Velofans geplant. Laut den Messeorganisatoren hatten Rückmeldungen aus der Branche zum Termin kein klares Bild ergeben: Die Vorstellungen reichten von Juni bis September. Dagegen sollen die Eurobike Media Days weiterhin anfangs Juli stattfinden.
Während der Termin der Media Days 2019 feststeht, wird der genaue Austragungsort von Messe Friedrichshafen noch im Detail evaluiert.
Eurobike-Bereichsleiter Stefan Reisinger erklärt das ausgewogene Verhältnis zur Terminfrage und die Neuausrichtung der Messe mit Fach- und Publikumsdialog (BtoBtoC) wie folgt: „Der Anfang August Termin 2019 ist aktuell die grösste Schnittmenge der Branchen-Präferenz, und das Votum für eine Messekonzeption inklusive Konsumentenansprache war eindeutig. Wir werden auch zukünftig Termin und Konzept der Eurobike agil handhaben um flexibel auf die Marktbedürfnisse zu reagieren.“ Seitens der Branche fallen erste Reaktionen verhalten positiv aus. So lobt der Zweirad Industrie Verband ZIV die Rückkehr zu einem Konzept, das auch Endverbraucher mit einbezieht, und sieht auch die Verlegung des Messetermins nach hinten als ersten guten und wichtigen Schritt in die richtige Richtung. Aus Schweizer Sicht bleibt der Makel, dass der Bundesfeiertag voll auf die Messe fällt.
Der PDF-Download ist unseren Abonnentinnen und Abonnenten vorbehalten. Bitte loggen Sie sich ein oder erstellen Sie ein Abo. Klicken Sie auf diese Zeile um zu den Abos zu gelangen.
Empfohlene Artikel
Empfohlene Artikel
Branche
Urban Distribution gibt Zubehör Halt
Branche
UCI gibt grünes Licht für 32 Zoll
Branche
Shimano-Schulungen: jetzt Termin sichern
Meistgelesen
Gorewear wird eingestellt
Umsatz-, Gewinnrückgang und Strategiewechsel bei Canyon
Ein Tag in der Zukunft: «Velo bockt schon mehr als Büro»
Giant, Merida und Fox mit deutlichen Umsatzrückgängen
Cyberangriff auf Woom: Wie der Kindervelo-Hersteller reagierte