Am Eurobike-Stand des Innerschweizer Antriebsspezialisten Maxon stand anfangs September auch ein schnelles E-Bike mit kompletter Alltagsausstattung, Nabenmotor hinten und integriertem Akku. Auf Nachfrage war zu erfahren, dass dieses E-Bike in Kooperation mit Veloplus entwickelt worden sei. Grund genug, um bei Veloplus-Geschäftsführer Dominique Metz nachzuhaken und mehr über dieses Projekt in Erfahrung zu bringen. Schliesslich vertraut Veloplus bei Bekleidung und Zubehör gerne auf Eigenmarken - aber bisher noch nicht bei Velos und schon gar nicht bei den technisch nochmals komplexeren E-Bikes.

Veloplus-Geschäftsführer Dominique Metz beantwortete die Fragen von Cyclinfo.
Wie lang war die Vorlaufzeit für dieses E-Bike und wann begann die Entwicklung? War Maxon von Anfang an als Antriebslieferant vorgesehen? Wo wird der Rahmen hergestellt, und wo wird das Velo assembliert?
Dominique Metz: Wir sind seit knapp drei Jahren an der Idee eines eigenen E-Bikes dran. Da es unser erstes E-Bike Projekt ist, mussten auch wir unsere Extrarunden drehen und Lehrgeld bezahlen. Dafür konnten unsere in die Entwicklung involvierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr viel lernen und ihre praktischen Ideen umsetzen. Ausserdem hatten wir genügend Zeit, um Kundinnen und Kunden beim neuen Projekt einzubeziehen.
Maxon war von Anfang an involviert, da wir etwas 100 prozentig Schweizerisches machen wollten. Wir suchten Qualität, Langlebigkeit und Ergonomie. Darum wollten wir nicht einfach einen Bosch-Motor kaufen und ein E-Velo drum herum bauen. Unser Ziel ist es, ein dauerhaftes E-Velo zu bauen, welches länger hält und somit auch nachhaltiger und ökologischer ist. Im Zentrum stand ein kraftvolles, ergonomische E-Velo für schnelle Pendler und Alltagsfahrerinnen, angepasst an Schweizer Verhältnisse. Ob das E-Velo in Norddeutschland oder in der hügeligen Schweiz gefahren wird, ist ein grosser Unterschied. Zusammen mit unserem Design bietet Maxon Bikedrive als aktuell stärkster Hinterrad-Nabenmotor viele Vorteile, welche aktuell noch nicht auf dem Markt erhältlich sind.
Der Rahmen wird nach unseren 3D-Plänen in Asien hergestellt und teil-assembliert. Beim schlanken Rahmendesign haben externe Konstrukteure mitgewirkt. Viel geholfen hat unsere eigene Erfahrung im Bereich der Rahmenergonomie. Die definitive Montage findet in der Schweiz statt. Wir werden zum Beispiel das Hinterrad und den Swiss-Made Motor von Hand in der Schweiz einspeichen. Die Entwicklung und Herstellung vom Akku erfolgt in Deutschland.

Die ersten Vorserienmuster des Veloplus-eigenen E-Bikes zeigen,
was ab Mai 2020 von den Serienmodellen zu erwarten ist.
Plant Velo Plus, dieses E-Bike nur in den stationären Velo Plus-Geschäften zu verkaufen? Oder wird es auch im Online-Shop angeboten und per Heimlieferservice ausgeliefert?
Dominique Metz: Wir werden unser E-Velo so wie alle unsere aktuellen Velos und E-Bikes sowohl online über unseren Shop wie auch über unsere 9 lokalen Läden verkaufen. Veloplus@Home wird in beiden Fällen eine wichtige Service-Stütze sein, bei der Anlieferung wie beim Service.
Wie schaut es mit dem empfohlenen Verkaufspreis aus, und sind mehrere Modelle oder Ausstattungsvarianten geplant? Ab wann werden diese E-Bikes zu kaufen sein?
Dominique Metz: Der Verkaufspreis für das schnelle Schweizer E-Velo wird bei rund CHF 5750.- zu liegen kommen. Es werden vier Rahmengrössen angeboten. Die E-Bikes werden im Bereich der Ergonomie konfigurierbar und ab Mai 2020 erhältlich sein.







