Ob bei den grossen Kartonschachteln, in denen Komplettvelos angeliefert werden, oder bei alten Veloschläuchen: Je weniger verschiedene Materialien in einem Produkt stecken, desto weniger Arbeit fällt beim Trennen an und desto einfacher lassen sich diese Produkte einem Recyclingprozess zuführen, der sowohl ökologisch wie ökonomisch Sinn macht. Im Alltag etablierte Musterbeispiele für diese Art von Kreislaufwirtschaft sind etwa die Trennung von Karton, PET und Glas. Genau diesen Leitgedanken hat Vaude beim Prototypen-Rucksack «Novum 3D» verfolgt. So will der Sportausrüster vom Bodensee zeigen, was in Sachen Recycling möglich ist, wenn dieses schon vom Beginn der Produktentwicklung an mitgedacht und nicht erst später im Sinne einer Minderung der Symptome hinzugefügt wird.

Auf den ersten Blick sieht Vaudes «Novum 3D» wie einer von vielen, schnörkellosen
Rolltop-Rucksäcken auf dem Markt aus - aber das Rückenpanel ist radikal anders.
Vaudes Kerngedanke beim «Novum 3D» lautete, möglichst nur einen Werkstoff zu verwenden - in diesem Fall ein reinsortiger, thermoplastischer Kunststoff (TPU). Dieser kommt in verschiedener Form, aber immer ungefärbt zum Einsatz: einmal als wasserdichtes Gewebe, verschweisst für den Packsack mit Rolltop-Verschluss oder gelocht an den Riemchen und Schulterträgern. Und einmal als Pulver, aus dem per 3D-Drucker die komplexe Wabenkonstruktion des Rückenpanels gefertigt wird. Diese Innovation ermöglicht eine hohe Stabilität bei minimalem Materialeinsatz, eine tadellose Belüftung und eine exakte Anpassung der Dichte je nach Zone am Rücken, was dem Tragekomfort zugute kommen sollte. Vor allem aber besteht das Rückenpanel aus nur einem Werkstoff und kommt ohne Nähte oder Klebstoff aus, was sonst nicht der Fall ist.

Diese Darstellung zeigt die wichtigsten Punkte, in welchen sich der «Novum 3D»
von anderen Rucksäcken unterscheidet und die ihn nachhaltiger weden lassen.
Was nicht aus dem TPU-Material gefertigt ist, lässt sich einfach abnehmen, so dass ein Recycling auch ohne aufwändige Trennsysteme machbar ist. Abgesehen von den verwendeten Materialien ist in weiteres Element punkto Nachhaltigkeit zu beachten: Wo genau wird ein Produkt hergestellt, und wie weit ist die Produktion von den Absatzmärkten entfernt? Auch hier kann Vaude mit dem «Novum 3D» punkten: Das Rückenpanel wird vom 3D-Druck-Experten Oechsler in Bayer hergestellt, und der komplette Produktionsprozess - vom Design über die Entwicklung bis zur Produktion - erfolgt in Deutschland. Das senkt nicht nur den ökologischen Fussabdruck, sondern spart auch Transportkosten und wichtiger noch: Zeit. Erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wird der «Novum 3D» im Juni 2022 an der Outdoor by Ispo in München.







