Julie Nielsen,
Redaktorin
(julie.nielsen@velojournal.ch)
News,
08.09.2025
Kinder im Cargobike sind gut geschützt. Unfälle sind selten – wenn doch, ist fast immer ein Auto beteiligt. Studien zeigen: Mit sicheren Gurtsystemen, Fahrpraxis und Umsicht ist das Lastenrad ein verlässlicher Begleiter.
Julie Nielsen,
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(julie.nielsen@velojournal.ch)
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08.09.2025
Zweiräderige Cargobikes fahren deutlich stabiler als solche mit drei Rädern. (Foto: Riese & Müller)
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Für Schlagzeilen sorgten kürzlich Crashtests von AXA, BFU und der Schaffhauser Polizei. Dabei prallten Kinderdummys in Lastenrädern bei einer Kollision heftig gegen Boxenränder, in manchen Fällen lösten sich die Gurten oder die ganze Rückwand flog weg. Solche Bilder erzeugen Verunsicherung.
Dirk Zedler vom Zedler Institut für Fahrradtechnik und -Sicherheit, ein anerkanntes Prüflabor für Velos, E-Bikes und deren Komponenten relativiert jedoch: «Zu unseren Kunden gehören auch Hersteller von Lastenrädern. Wir testen auch die Gurtsysteme. Es gibt keine Indikation, dass die Gurte nicht sicher sind. Es gibt aber natürlich auch schlechte billige Produkte auf dem Markt. Doch bei Unfällen ist das Auto das Problem, nicht das Lastenrad».
Aktuelle Daten der Unfallforschung der Versicherer UdV in Deutschland zeigen: Unfälle mit Kindern im Cargobike sind äusserst selten. In bundesweiten Polizeidaten finden sich nur wenige Dutzend Fälle pro Jahr – ein bemerkenswert niedriger Wert angesichts der stark wachsenden Nutzung der Lastenelos. Wenn es jedoch zu einem Unfall kommt, ist das Muster eindeutig: Zusammenstösse mit Autos sind die häufigste Unfallrrsache. An zweiter Stelle folgen Alleinunfälle. Gerade die vermeintlich stabileren dreiräderigen Cargobikes neigen dazu, in Kurven zu kippen. Dooring-Unfälle bilden den dritten Schwerpunkt – auch hier ist wieder das Auto beteiligt.
Motorisierte Verkehrsteilnehmer und zu wenig Fahrpraxis mit dem Cargobike führen zu den meisten Unfällen. (Quelle: Unfallforschung der Versicherer)
Die Studie bestätigt Zedlers Aussage. Gefahr geht nicht vom Lastenrad, sondern überwiegend vom motorisierten Verkehr aus.
Im Vergleich zu Kindersitzen oder Anhängern sitzen Kinder im Cargobike tief, der Schwerpunkt ist günstig, die Box wirkt wie eine kleine Sicherheitszelle. Auch werden Kinder in Lastenvelos seltener von Autofahrern und -fahrerinnen übersehen als im Veloanhänger. Crash-Tests des UdV bestätigen: Mit korrekt genutzten Gurtsystemen bleiben Kinder auch bei abruptem Bremsen oder seitlichem Anstoss deutlich besser geschützt im Lastenrad. Zedler empfiehlt Styroporboxen mit einer Kopfstütze als die sichersten Transportboxen für Kinder.
Das Cargobike ist per se kein gefährliches Transportmittel – im Gegenteil. Unfälle sind selten, und wenn, dann fast immer durch Autos verursacht. Kinder profitieren von tiefer Sitzposition, stabilen Boxen und generell geprüften Gurtsystemen. Entscheidend ist, dass Eltern die Kinder konsequent anschnallen, Helme korrekt aufsetzen und defensiv fahren. Mit etwas Routine bleibt das Lastenrad das, was es sein soll: ein sicheres, alltagstaugliches Familienfahrzeug für die Stadt.

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