Stromer: Schritt in die Selbständigkeit

Bei der myStromer AG tut sich etwas: Neue, national bekannte Investoren bringen dem E-Bike-Spezialisten die nötigen Mittel für weitere Innovationen. Der neu besetzte Verwaltungsrat ist ein weiterer Schritt in Richtung unternehmerischer Selbständigkeit ausserhalb der BMC Holding-Struktur.

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Branche, 14.03.2017

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Ende 2011 schlüpfte Stromer unter das Dach der BMC Holding. Das finanzielle Engagement von Andy Rihs erlaubte es der myStromer AG in der Folge, in enger Kooperation mit Samsung eine Pionierleistung in Sachen Konnektivität zu erbringen: Das ST2 war weltweit das erste E-Bike, das sich per eigener Omni-App mit dem Smartphone verbinden und über einen im Rahmen integrierten Touchscreen bedienen liess. Mit der Ausweitung des Exports nach Nordamerika und zuletzt Norwegen (Link zur Meldung von Cyclinfo) befindet sich der E-Bike-Spezialist weiterhin in der Wachstumsphase. Gemäss Stromer-CEO Peter Althaus konnte der Absatz zuletzt um rund 20 Prozent gesteigert werden. Der Jahresumsatz bewegt sich aktuell bei rund CHF 30 Millionen, und ausser 8'500 Stück vom Flaggschiff ST2 konnte Stromer nochmals über 1'500 Stück vom ST1 absetzen. Mit 70 Prozent ist der Export-Anteil gross, und die wichtigsten Absatzmärkte sind dabei Deutschland, der Benelux-Raum und Nordamerika. Trotz dieses Wachstums kämpft die myStromer AG noch immer darum, dauerhaft in die Gewinnzone zu kommen - auch eine Folge der erheblichen Investitionen in exklusive Technologien. 

Im Stromer-Hauptsitz in Oberwangen werden ambitionierte Pläne geschmiedet.
Frisches Kapital von branchenfremden Investoren
Dass die BMC Holding nach einem Käufer oder Investoren sucht, die bei Stromer einsteigen, war schon seit längerem bekannt und wohl eines der schlechter gehüteten Geheimnisse der Schweizer Velobranche. Wie die myStromer AG per Medienmitteilung verkündet, konnten nun Investoren für die nächste Phase in der Firmengeschichte gefunden werden. Dabei handelt es sich um die im Informatik-Segment beheimatete Noser Gruppe, den Uhren-Unternehmer Stefan Schwab sowie namentlich nicht genannten Akteuren aus der Finanzbranche. Diese steigen mit einem zweistelligen Millionenbetrag in das Unternehmen ein. «Dies ermöglicht uns, die Weiterentwicklung des bereits heute voll kommunikationsfähigen Stromers vom Elektro-Bike zum Digital-Bike voranzutreiben – und so mit dem Stromer wiederum neue Massstäbe zu setzen», ist Firmengründer und Mitbesitzer Thomas Binggeli überzeugt. Insbesondere im Hinblick auf das gegenseitige Teilen von E-Bikes mit Hilfe einer App verspricht sich Binggeli viel von der nächsten Generation.


Nach etwas über 5 Jahren unter dem Dach der BMC Holding räumt Andy Rihs
(rechts) der myStromer AG von Thomas Binggeli mehr Eigenständigkeit ein. 

Wie Ernst Thomke und Thomas Binggeli behält Patron Andy Rihs einen Teil seiner Aktien und bleibt als privater Investor an Bord. Dennoch löst sich die myStromer AG mit der neuen Struktur vom Mutterkonzern BMC - aus Sicht von Andy Rihs ein logischer Schritt: «Der Stromer ist nach der anspruchsvollen Phase des Marktaufbaus nach wie vor technologischer Vorreiter, jetzt international etabliert und deshalb definitiv reif für die Eigenständigkeit.» Auch Stromer-Erfinder Thomas Binggeli zeigt sich über die Kapital-Injektion der neuen Investoren sehr erfreut und hat ehrgeizige Pläne: «Das Digital-Bike wird nicht nur die Lebensqualität weiter verbessern. Es ist auch die richtige Antwort auf die Mobilitätsbedürfnisse vieler Pendlerinnen und Pendler, sowohl in den Städten wie auch in den Agglomerationen.»
www.stromerbike.com

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